Leverkusen SSV Lützenkirchen verkündet: "Der Dorfverein lebt"

Leverkusen · Getreu ihres Mottos kamen33 stimmberechtigte Mitglieder des SSV Lützenkirchen auf der Jahresversammlung zu dem Ergebnis: Der Dorfverein lebt. Finanziell und sportlich zieht der Vorstand ein positives Résumé. Allerdings fehlten die Fußballer - die im Jugend- und Seniorenbereich traditionell die meisten Mitglieder aufweisen. Die 1. Mannschaft steckt im Kampf um den Klassenerhalt in der Kreisliga A, absolvierte ein Meisterschaftsspiel in Witzhelden (4:1). Der Verein fürchtet, bei einem Abstieg aus den Augen der Öffentlichkeit zu verschwinden, betonte Vorsitzender Günter Bebermaier.

 Keine Fußballer im Saal? Immerhin: Die driite Mannschaft kam nach ihrem Aufstiegsspiel in Kreisliga B noch vorbei.

Keine Fußballer im Saal? Immerhin: Die driite Mannschaft kam nach ihrem Aufstiegsspiel in Kreisliga B noch vorbei.

Foto: uwe miserius

Abgesehen davon geht es dem SSV gut -sportlich wie finanziell. Viele Vereine kämpften ums Überleben, seriöses Wirtschaften sei unabdinglich, sagte Bebermeier. "Wir müssen aufpassen, nicht über unsere Verhältnisse zu leben," warnte er.

Annemie Hövelmann verzeichnete im vergangenen Jahr ein Plus von knapp über 4000 Euro. Eine Summe, die nicht ausreicht, um den jährlichen Betrag (7150 Euro) für den neuangelegten Kunstrasenplatz abzubezahlen. Dieser wird den Rücklagen entnommen. Der Mitgliedbeitrag im Fußball steigt bei der Jugend um einen, im Seniorenbereich um zwei Euro.

Von einem Rasenplatz hätte Fritz Wieneke derweil wohl zu seiner Zeit nicht einmal zu träumen gewagt. Seit 80 Jahren ist der mittlerweile 90-Jährige Mitglied beim SSV, bekam bereits vor 20 Jahren die Ehrennadel in Gold. "Am 13. April 1937 bin ich beigetreten, 50 Jahre später war ich bereits Ehrenmitglied", erzählte er. Vom zehnten bis zum 61. Lebensjahr hatte er noch aktiv auf dem Fußballfeld gestanden, rief damals die "Alten Herren" ins Leben.

Ihn und Nikolaj Stupplich trennen gut 78 Jahre, geehrt wurde der Zwölfjährige dennoch. Bei den Westdeutschen Meisterschaften im Badminton belegte er unter anderem den 2. Platz im Einzel, qualifizierte sich für die Deutschen Meisterschaften. Er ist ein Beispiel für die gute sportliche Situation innerhalb des Vereins. Nur im Tischtennis "bröckelt es etwas", wie Bebermaier es umschrieb.

40 Jahre Mitglied sind Alfons Brands (Alte Herren/Fußball) und Renate Kramer (Turnen). Heinz-Dieter Geuer feierte 60-jährige Mitgliedschaft (Fußball-Senioren).

(RP)
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