Leverkusen Sportfest für kleine und große Kinder

Leverkusen · Kinder sollen während der spielfreien Zeit nicht untätig herumsitzen, sondern ihrem Bewegungsdrang frönen. Dieses Konzept ging beim TuS Opladen voll auf.

 An sechs verschiedenen Stationen warfen, kletterten und kraxelten Teams wie dieses. Für die Organisatoren gab es viel Lob.

An sechs verschiedenen Stationen warfen, kletterten und kraxelten Teams wie dieses. Für die Organisatoren gab es viel Lob.

Foto: uwe miserius

Souverän hielt Luisa Stahl das für ihre Verhältnisse doch recht große Mikrofon in der Hand. Zusammen mit ihren Freundin Ella und Kumpel Robin sorgte die erst Neunjährige dafür, dass beim Minispielfest der Handballer vom TuS Opladen alles seinen rechten Gang ging.

Die drei sprangen am vergangenen Samstagnachmittag ein, mutierten zu echten Hallensprechern. Dass sie das alle zum ersten Mal machten, hätte wohl keiner der vielen Eltern auf der Tribüne gedacht. Zu entspannt, zu selbstverständlich die Ansagen, die Luisa und Ella machten. "Am Anfang waren wir schon etwas nervös, haben gelacht und auch Fehler gemacht", gibt Luisa zu. Bald schon hätten sie die Lage aber unter Kontrolle gehabt, die anfängliche Angst sei verflogen - auch wenn es immer noch komisch sei, die eigene Stimme über Lautsprecher zu hören.

Dieser Lautsprecher war allerdings auch nötig. Überall in der Opladener Bielerthalle wuselte es, flogen Bälle durch die Luft. An beiden Enden der Sporthalle waren zwei Spielfelder errichtet worden, an der Wand befestigtes Absperrband stellte die Tore dar. Und während sich insgesamt 15 Mannschaften von vier bis neun Jahren maßen, beschäftigten sich die verbliebenen Kinder mittig der Halle. An sechs verschiedenen Stationen warfen, kletterten und kraxelten sie.

Diese Art des Turnieraufbaus stellt eine relativ neue Form der Pädagogik dar. Sowohl der Deutsche Fußball-Bund (DFB) als auch sein Pendant im Handball (DHB) empfehlen diese Art der Ausrichtung. So müssen die Kinder während der spielfreien Zeit nicht untätig herumsitzen, und können ihrem Bewegungsdrang frönen. Dieses Angebot nahm auch Michael Sarsar gern wahr. Gerade erst springt er mit einem von einem Trampolin auf eine der Matte.

"Ich habe auch Fußball gemacht, aber das hat mir nicht so gut gefallen", erzählte der Achtjährige. Seine Mutter habe ihm dann eine "starke Hand" bescheinigt - so kam er zum Handball beim Leichlinger TV. Ein Werdegang wie ihn wohl viele der rund 150 gekommenen Kinder aufweisen.

TuS-Jugendkoordinator Jonas Gördes macht das an einem Umstand fest: "Beim Fußball gehen Spiele 0:0 aus - das gibt es beim Handball nicht", betonte er. Und viele Tore seien gleichbedeutend mit einer ganzen Menge Höhepunkte.

Insgesamt 40 Helfer machten den Tag schlussendlich zum fröhlichen Familienausflug, während dem sich - so hoffen sie beim TuS - viele Kinder für den Sport begeistern konnten. Dass im Spiel auch mal ein Finger im Auge landete, ist im Handball wenig vermeidbar.

Ein Kühlakku und mütter- oder väterliche Fürsorge behoben das Problem aber schnell - ehe es sodann schnell weiterging.

(brü)
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