Lokalsport Wie im Rausch - Elfen überrennen Göppingen

Leverkusen · "Wir haben unsere Form wieder gefunden", sagte eine glückliche Cheftrainerin Renate Wolf nach dem deutlichen 34:19 (17:12)-Erfolg der Handballerinnen, bei dem ihrer Mannschaft nahezu alles gelang.

 Elfen-Torhüterin Vanessa Fehr sorgte mit ihren Paraden hinter einer starken Defensive dafür, dass Göppingen nur 19 Tore gelangen.

Elfen-Torhüterin Vanessa Fehr sorgte mit ihren Paraden hinter einer starken Defensive dafür, dass Göppingen nur 19 Tore gelangen.

Foto: UWE MISERIUS

Stehende Ovationen in den Schlussminuten haben gute Tradition bei den Spielen von Bayers Handballerinnen in der Smidt-Arena. Gegen FrischAuf Göppingen war die Geste aber endlich mal nicht als Mutmacher dringend nötig, sondern Ausdruck der Begeisterung.

Denn die Elfen meisterten ihre Pflichtaufgabe mit Bravour. In Gefahr schien der 34:19 (17:12)-Erfolg schon im ersten Durchgang nicht.

Nach der Pause legte das Team von Trainerin Renate Wolf sogar noch zu, spielte sich in der Schlussphase sogar in einen Rausch. Da war es kein Wunder, dass es die Fans nicht mehr auf den Sitzen hielt. Und auch Wolf war verzückt. "Das war richtig wichtig für uns. Toll, dass wir nicht nur einfach gewonnen haben, sondern auch noch so souverän. Das haben wir gebraucht", schwärmte die Chef-Elfe.

Obwohl die Live-Übertragung des EM-Endspiels der Männer nahte, auf das sich die ganze Halle freute, brauchte die Lobeshymne ihre Zeit. Denn das hatten sich ihre Schützlinge verdient. Mit einer starken Deckung, aus der Spielführerin Jennifer "Flummi" Karolius ("Sie war überall, wo sie gebraucht wurde") herausragte. Mit einer ordentlichen Torhüter-Leistung von Vanessa Fehr vor und einer starken Vorstellung von Nataliya Gaiovych nach der Pause. Mit einem nicht nur kämpferisch, sondern auch spielerisch überzeugenden Angriffsspiel. Mit Jennifer "Jeje" Rode, die bis zu ihrer Auswechslung stark auftrumpfte, der spielenden Co-Trainerin Denisa Glankovicova, die in der Schlussphase eingewechselt wurde und schnell auf Betriebstemperatur kam. Mit Michaela Janouskova und (spät im Spiel) Nina Schilk, die - endlich einmal - für Torgefahr von den Außenpositionen sorgten. "Wir haben unsere Form wieder gefunden", betonte Wolf. Und wie.

Am Schluss klappte einfach alles: Blocks zum Ballgewinn, schwierigste Würfe und sogar ein missglückter Gegenstoß-Pass von Pia Adams kam - obwohl viel zu flach - bei Schilk an, die sicher verwandelte.

Angesichts dieser Gala war es nicht nötig, darüber zu diskutieren, dass die Elfen sogar noch deutlicher hätten gewinnen können, weil sie den einen oder anderen einfachen Wurf nicht im Tor unterbrachten.

Trotzdem blieb ein deutlicher Sieg, der auch als Werbung zu verstehen war für ein Wiedersehen mit den Fans am Mittwoch. Da bekommen es die Elfen erneut zu Hause mit einem Gegner anderer Klasse zu tun. Es wird sicher ungleich schwerer, gegen den amtierenden Meister Thüringer HC etwas Zählbares zu holen. Aber chancenlos sind die Leverkusenerinnen auch nicht - zumindest, wenn sie an die starke Vorstellung gegen Göppingen anknüpfen können.

(kre)
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