Lokalsport THC für die Elfen eine Nummer zu groß

Leverkusen · Die Bayer-Handballerinnen unterlagen dem Deutschen Meister mit 23:30.

 Kim Naidzinavicius war mit acht Toren beste Werferin.

Kim Naidzinavicius war mit acht Toren beste Werferin.

Foto: miserius

Es ist glücklicherweise nur eine Momentaufnahme. Gehofft hatten Bayers Handballerinnen aber selbstverständlich auf ein anderes Tabellenbild zum Ligastart. Die 23:30 (9:14)-Niederlage beim Thüringer HC machte die Elfen zum ersten Schlusslicht der Saison. Der Titelverteidiger erwies sich vor allem deshalb noch als mindestens eine Nummer zu groß, weil viele der jungen Spielerinnen beim Auftritt in der Salza-Halle einen zu großen Respekt an den Tag legten.

Damit spielten sie THC-Coach Herbert Müller in die Karten. Bayers Talente ließen sich durch die bissige und ungemein aggressive Verteidigung beeindrucken, agierten zaghaft, ängstlich und versuchten übertrieben oft, die Verantwortung auf Kim Naidzinavicius abzuwälzen. Die Nationalspielerin aber hatte Müller schon im Vorfeld als "Dreh- und Angelpunkt des Leverkusener Spiels" benannt und legte darum großen Wert darauf, die Kreise der Schlüsselspielerin wirksam stören zu lassen. Und das funktionierte wegen der Konzentration des Bayer-Angriffs auf diese eine Option ausgesprochen gut, wofür die nur zwei (von insgesamt acht) Tore aus dem Feld ein Beleg sind. "Willkommen in der Bundesliga", kommentierte Elfen-Chefin Renate Wolf das meist sehr eindimensionale, höchst vorhersehbare Wirken ihrer Schützlinge in der Offensive bissig.

Nachdem die erste Enttäuschung verdaut war, gab sich die Trainerin mit Blick auf das Format des Gegners und einige fragwürdige Schiedsrichterentscheidungen aber durchaus gnädig. Und es gab schließlich auch vielversprechende Ansätze. Der Start in die Partie (6:5-Führung nach elf Minuten) konnte sich wie die Leistung in der Schlussphase (wo die Leverkusenerinnen das Ergebnis nach Zehn-Tore-Rückstand noch einmal erträglicher gestalteten) durchaus sehen lassen.

Auf den Außenpositionen deuteten Michaela Janouskova und Nina Schilk ihre Klasse an. Richtig gut funktionierte die Verteidigung. Im Vergleich zur vergangenen Saison zeigten sich die Rheinländerinnen hinten deutlich verbessert. Und Vanessa Fehr lieferte im ersten Spiel als Stammkraft - einen Tag vor ihrem 18. Geburtstag - eine blitzsaubere Leistung ab.

Das macht Mut für das "Kellerduell". Nächste Woche empfängt Schlusslicht Bayer den Vorletzten Füchse Berlin.

Elfen: Fehr, Gaiovych - Seidel (3), Heldmann, Glankovicova, Adams (1), Karolius (1), Naidzinavicius (8/6), Ruthenbeck (1), Berndt (2), Janouskova (4), Burkholder, Schilk (3), Rode.

(kre)
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