Lokalsport Stratton steht vor Comeback bei BBZ Opladen

Leverkusen · Erst sechs Minuten war das Spiel gegen Neuss alt, als Jill Stratton angeschlagen vom Feld der Elmar-Frings-Sporthalle humpelte. Die zunächst nicht dramatisch anmutende Knöchelblessur sollte sich zwei Tage später als doppelter Bänderriss im Sprunggelenk herausstellen. Als "totale Katastrophe", fasste BBZ-Trainerin Birgit Kunel die Diagnose zusammen.

Die Einschätzung lässt sich auch statistisch untermauern: Von den fünf Partien ohne ihre Spielmacherin konnten die Opladener Basketballerinnen lediglich eine gewinnen - beim Tabellenvorletzten Berlin. Der Kontakt nach oben ist bei acht Punkten Rückstand in der Tabelle längst abgerissen - und der Weg nach unten nur halb so lang.

Morgen gegen Grünberg (Heisenberg-Halle, 16.30 Uhr) soll die 25-jährige Kanadierin wieder im Kader stehen, Kunel: "Ich bin zuversichtlich, dass es reicht." Doch auch wenn Strattons Punkte in den letzten Wochen sicherlich vermisst wurden, will die Trainerin die Rückkehrerin nicht zur Heilsbringerin stilisieren. "Wir sind nicht abhängig von Einzelnen. Zuletzt hatten wir eher defensiv Probleme. Vorne haben wir immer genug Spielerinnen, die treffen können", sagt sie vor dem Duell mit den Hessinnen.

Die Bender Baskets, derzeit zwei Zähler und einen Tabellenplatz besser als Opladen, sind schwer einzuschätzen. Vergangene Saison gab es zwei Opladener Siege. In den vier Jahren davor teilten sich beide Teams die Punkte. Damit BBZ zumindest erfolgreich vorlegen kann, braucht es aber mehr Konstanz über 40 Minuten. Das mag banal klingen, aber sowohl gegen Bensberg als auch in Krofdorf war es jeweils ein komplett chaotisches Viertel, das den möglichen Sieg kostete. "Diese Negativ-Läufe waren genauso unerklärlich wie ärgerlich", stellt Kunel fest. Das macht das Comeback von Stratton doppelt wertvoll, denn sie glänzte bis zu ihrem Ausfall nicht nur als zuverlässige Schützin, sondern auch als ordnende Hand.

Zwei Spieltage vor dem Ende der Hinrunde spricht noch keiner von Druck. Die Trainerin selbst hatte die Duelle mit den Teams aus dem Mittelfeld zu den "Wochen der Wahrheit" ausgerufen. Ein Sieg und zwei Niederlagen später ist die Lage bei noch vier Punkten Vorsprung auf den Elften Barmen nicht wirklich kritisch, dennoch wäre nach zuletzt zwei Heimpleiten ein Sieg wichtig.

(sl)
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