Lokalsport Spiegelburg muss passen, Lita Baehre mit neuer Bestleistung

Leverkusen · Bei den Stabhochsprung Classics trafen sich auf der Fritz-Jacobi-Anlage rund 50 Athleten. Fanny Smets stellte einen neuen Rekord auf.

 TSV-Stabhochspringer Bo Kanda Lita Baehre überflog bei den Classics in Leverkusen 5,61 Meter.

TSV-Stabhochspringer Bo Kanda Lita Baehre überflog bei den Classics in Leverkusen 5,61 Meter.

Foto: MISERIUS

Das breite Grinsen von der linken zur rechten Wange wollte gar nicht mehr aus dem Gesicht von Fanny Smets verschwinden. Mit 4,46 Metern konnte sie am gestrigen Nachmittag bei der achten Auflage der Stabhochsprung Classics im Manforter Leichtathletik-Stadion auf der Fritz-Jacobi-Anlagen des TSV Bayer einen neuen belgischen Landesrekord aufstellen.

Es sind diese Geschichten, die die Zuschauer auf die Anlage zog. Etwa 50 Athleten trafen sich zum für einige von ihnen letzten Test vor den Weltmeisterschaften in London (4. bis 13. August) - und bevor diese Sportler zum Feinschliff in ihre jeweiligen Trainingslager reisen. Aus Leverkusen wird nur Silke Spiegelburg in der englischen Metropole den Stab in die Hand nehmen und sich in die Höhe schwingen.

Nach einer langen Verletzungspause befindet sich die 31-Jährige auf dem Weg zur alter Stärke. "Wir hoffen, dass sie die Qualifikation überstehen kann", sagt Paul-Heinz Wellmann, Geschäftsführer der TSV-Leichtathleten. Die WM sei eine große Herausforderung, die Spiegelburg bewusst gesucht habe. Motivationsprobleme oder gar Gedanken an ein Karriereende während ihrer Verletzungspause seien ihm unbekannt.

Spiegelburg selbst hatte zwar angekündigt, gestern antreten zu wollen, eine Erkältung verhinderte ihren Start jedoch. "Sie möchte ihren WM-Start nicht gefährden", betonte Wellmann. Auch Teamkollegin Katharina Bauer zeigte sich nach ihrem auskurierten Speichenbruch in der Hand auf dem Weg zur alten Stärke. Mit übersprungenen 4,41 Metern stellte sie eine neue Saisonbestleistung auf.

Zusätzlich unterstützten die Bedingungen die Sportler bei ihrer Jagd nach der bestmöglichen Höhe. Wenig Wind und ein leichtes Gefälle seien laut Michel Frauen wichtige Indikatoren für einen guten Wettkampf sowie eine hervorragende Anlage. Seit acht Jahren organisiert der ehemalige Stabhochspringer die Classics in Leverkusen. Da das Budget überschaubar ist und es keine Konkurrenzveranstaltungen geben dürfe, fiele die Veranstaltung auf einen Donnerstag - und nicht etwa das Wochenende. "In der Leichtathletik kämpfen wir im Grunde um jeden Zuschauer", sagt der 31-Jährige.

Er ist sich sicher: Die Athleten seien nicht nur mit der Anlage zufrieden, auch die entspannte Atmosphäre komme gut an. Einen Endruck, den TSV-Athlet Tobias Scherbarth bestätigt: "Das Besondere ist, vor Heimpublikum springen zu können. Das ist immer schön." Aus Leverkusener Sicht für Freude sorgte unter anderem die Leistung des deutschen Meisters Bo Kanda Lita Baehre, der mit überwundenen 5,61 Metern eine neue persönliche Bestleistung aufstellte.

Die Wettkämpfe der Männer zogen sich bis in den Abend und waren bei Redaktionsschluss noch nicht beendet. Die ausführlichen Ergebnisse gibt es in der morgigen Ausgabe.

(brü)
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