Handball Siegen, Schonen, Abwarten

Die Europapokal-Spiele gegen Kikinda stellten Bayers Handballerinnen vor keine großen Herausforderungen. Mit zwei deutlichen Siegen zogen die Elfen ins Halbfinale ein und verfolgen nun in aller Ruhe, wer ihnen folgen wird.

leverkusen/Wiehl Am Ende boten die Elfen den 500 Zuschauern in der ausverkauften Halle in Wiehl auch ein wenig Spiel für die Galerie. Raffinierte Kombinationen; ein (allerdings misslungenes) Kempa-Anspiel von Anna Loerper auf Elisabeth Garcia-Almendaris; Marlene Zapf beim (verwandelten) Siebenmeter; Kreisläuferin Anne Müller ganz ungewohnt (aber durchaus nicht ohne Wirkung) auf Linksaußen – all diese Experimente konnte sich Bayer leisten nach klarer 22:9-Halbzeitführung im zweiten EHF-Cup-Viertelfinale gegen Kikinda (Endstand: 35:27).

Alles klargemacht hatte das Team von Trainerin Renate Wolf allerdings bereits beim 41:22 (20:14)-Sieg im Hinspiel einen Tag zuvor. Allenfalls in der Startphase präsentierte sich das nominelle Heimteam Kikinda am Samstag vor 700 Zuschauern in der Smidt-Arena als Gegner auf Augenhöhe. Von der ersten Zwei-Tore-Führung für Bayer (Anne Müller traf zum 10:8) an setzten sich die Leverkusenerinnen mehr und mehr ab. Vorne trafen sie weiter zuverlässig und legten in der Defensive deutlich zu. Das war auch zwei Umstellung mit einiger Wirkung zu verdanken. Lyn Byl kam in die Partie. Sie kümmerte sich mit viel Biss um die Linkshänderin Dijana Stevin und engte deren Schaffensradius deutlich ein. Auch Heike Ahlgrimm, die zunächst nur im Angriff eingesetzt wurde, stellte sich als Bereicherung für die Verteidigung der Elfen heraus. Die ließ ab da nur noch wenig zu: vier Treffer bis zum Seitenwechsel und ganze acht im zweiten Durchgang. Angesichts des noch bevorstehenden zweiten Treffens mit Kikinda gönnte Wolf manch etablierter Kraft eine Auszeit und verhalf den Spielerinnen der zweiten Reihe zu mehr Einsatzzeit als gewohnt. Diese rechtfertigten die zusätzlichen Minuten. Der Spielfluss riss zu keiner Zeit ab, und Lena Knipprath als Vertreterin von Spielführerin Clara Woltering lieferte eine ordentliche Leistung im Tor der Elfen ab.

Ganz in Ruhe können Wolf und ihre Schützlinge nun das kommende Wochenende abwarten. Dann entscheidet sich in den Rückspielen, welche drei Teams Bayer ins Halbfinale folgen werden und als mögliche Gegner in Frage kommen. Spaniens Vertreter Elda Prestigio (32:16 gegen Krasnodar) gilt als heißer Kandidat. Randers (Dänemark, mit den Ex-Leipzigerinnen Nina Wörz, Katrine Fruelund und Chana Masson), Lublin (Polen), Havre (Frankreich) und Rostov-Don (wie Krasnodar aus Russland) bewerben sich um zwei weitere Startplätze.

(RP)
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