Lokalsport Reuland vom Neusser "Perspektivplan" überzeugt

Leichlingen · Der Linksaußen des Leichlinger TV wechselt nach nur einem Jahr beim Handball-Drittligisten zum Ligakonkurrenten Neusser HV. Der finanzielle Aspekt und die Aussicht auf die 2. Liga hätten den Ausschlag gegeben.

 Joshua Reuland verlässt den LTV nach nur einem Jahr wieder und wechselt zum Ligakonkurrenten Neusser HV.

Joshua Reuland verlässt den LTV nach nur einem Jahr wieder und wechselt zum Ligakonkurrenten Neusser HV.

Foto: miserius

Als Joshua Reuland im vergangenen Sommer zum Handball-Drittligisten Leichlinger TV wechselte, ging für ihn ein Traum in Erfüllung. Der 21 Jahre alte Linksaußen war zuvor "nur" in der Oberliga unterwegs und verdankte seinem neuen Coach Frank Lorenzet, auch in der 3. Liga seine Qualitäten unter Beweis stellen zu können.

Und das tat er dann. In der bisher so erfolgreichen Spielzeit für den LTV entwickelte sich Reuland zum Leistungsträger mit beeindruckenden Spielen und ebenso beeindruckenden Einsatzzeiten. Lorenzet ließ den Youngster fast in jedem Spiel über 60 Minuten auflaufen - und doch wird der Rechtshänder den Verein nach der Saison in Richtung Ligakonkurrent Neusser HV verlassen. "Wir haben bis zuletzt versucht, den Jungen zu behalten. Aber letztlich gibt es Dinge, die den Spieler bewogen haben, von uns wegzugehen", sagt Lorenzet geknickt.

Reuland selbst macht gar kein Geheimnis daraus, welche "Dinge" für seinen Wechsel ausschlaggebend waren. "Der finanzielle Aspekt hat eine entscheidende Rolle gespielt", sagt der Spieler, der in Leichlingen aufgrund seines Alters und der Dauer im Verein in den unteren Gehaltsklassen unterwegs ist. Reuland: "Es war nicht viel, was ich in Leichlingen bekommen habe."

Mit dem wohl deutlich höheren Gehalt wolle er seine Eltern entlasten und sein Studium finanzieren. Langfristig sieht der junge Spieler in Neuss aber auch die sportlich besseren Aussichten für seine Karriere, in deren Geschichte irgendwann einmal die 2. Bundesliga vorkommen soll. Leichlingen hat zwar noch die Chance auf den Aufstieg, doch eine Lizenz beantragten die "Pirates" aus finanziellen Gründen nicht. "Neuss möchte langfristig gesehen diesen Schritt gehen. Mich hat deren Perspektivplan überzeugt", meint Reuland. Dass es auf den ersten Blick aber sicherlich seltsam aussieht, von einem aktuellen Meisterschaftskandidaten zum deutlichen dahinter liegenden Sechsten der Tabelle zu wechseln, ist ihm dabei bewusst.

Reuland betont jedoch die Langfristigkeit seines Schritts - und auch das häufiger stattfindende Training. "Ich will unter der Woche noch öfters Handball spielen", sagt er. Reuland meint damit keineswegs die Qualität, sondern die Quantität des LTV-Trainings. Aus vier Einheiten pro Woche, wie sie in der Regel bei den Leichlingern angesetzt sind, wurden aus unterschiedlichen Gründen manchmal drei. Zu wenig für Reuland.

Vor dem heutigen Topspiel zu Hause gegen den Vierten TSV GWD Minden II (19 Uhr, Smidt-Forum) vermeldete der LTV aber auch Positives. Mit Marcus Bouali steht der erste Zugang für die kommende Spielzeit fest. Der Linkshänder spielte zuletzt für Reulands neuen Verein Neuss und soll nächste Saison die Rolle von Kevin-Christopher Brüren einnehmen. Lorenzet ist glücklich mit dem Transfer: "Talentierte Linkshänder, die im rechten Rückraum spielen können, gibt es nicht wie Sand am Meer. Ich denke, wir haben "KCs" Abgang sehr gut kompensieren können."

(mol-)
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