Lokalsport Österliche Pflichtaufgabe für den Leichlinger TV

Leichlingen · Tim Menzlaff versucht gar nicht erst auszuweichen, sondern antwortet ehrlich. Am Karsamstag, während der Rest der Liga die Osterpause genieße, "gibt es wirklich Schöneres, als auf der Autobahn und auf dem Weg nach Bremen zu sein", sagt der 31 Jahre alte Handballer des Leichlinger TV. Für ihn und seine Teamkollegen gibt es vor dem Duell beim Drittliga-Vorletzten ATSV Habenhausen heute (18 Uhr) dennoch keine Ausreden. "Das Spiel müssen wir gewinnen", stellt der Abwehrspezialist klar. Das sieht auch Rückraumspieler David Hansen so: "Das ist ein Pflichtsieg für uns. Wir müssen nicht unnötig vor dem Gegner warnen."

 Abwehrspezialist Tim Menzlaff hat mit dem LTV in dieser Saison noch einiges vor - zum Beispiel den Meister aus Ferndorf ärgern.

Abwehrspezialist Tim Menzlaff hat mit dem LTV in dieser Saison noch einiges vor - zum Beispiel den Meister aus Ferndorf ärgern.

Foto: UM (ARCHIV)

Das Nachholspiel in der 300 Kilometer entfernten Hansestadt ist im Kampf um Platz drei eine undankbare Aufgabe für die Pirates, die beim 45:24-Sieg gegen den TSV GWD Minden II vergangene Woche eindrucksvoll ihre Stärke unter Beweis stellten. Menzlaff war beim Torfestival gegen die Bundesliga-Reserve der einzige Spieler ohne eigenen Treffer. Trainer Frank Lorenzet setzte ihn ausschließlich in der Abwehr ein. "Wir haben uns als Team auch defensiv gefunden und stehen insgesamt sehr gut da", sagt der Rechtshänder und ist damit auf einer Linie mit vielen seiner Teamkollegen. "Das hätte ich nicht unbedingt erwartet nach dem Umbruch im vergangenen Sommer."

Damals kam Menzlaff als einer von insgesamt sieben Neuzugängen nach Leichlingen. Für den 2,01 Meter großen Spieler war es eine Rückkehr, nachdem er bereits fünf Jahre vor seinem Wechsel zur SG Langenfeld für die Blütenstädter spielte. Hat sich etwas verändert in Leichlingen? "Nein. Eigentlich ist hier alles, wie ich es schon bei meiner ersten Zeit kannte", sagt Menzlaff. Er schätze die Strukturen des Vereins. Dazu gehöre auch das gute Netzwerk des Klubs sowie des Managers Lorenzet.

In der ewigen Tabelle aller vier Drittligastaffeln rangieren die Leichlinger nicht umsonst auf Platz eins. Bisher macht der Verein nicht den Eindruck, in naher Zukunft ernsthafte Ambitionen in Richtung 2. Bundesliga zu entwickeln. Sportlich qualifizierte sich die Mannschaft 2016 für den Sprung ins Unterhaus. Die Meisterschaft ist bis heute der größte Erfolg der Handball-Abteilung. "Für die 2. Liga müsste das Umfeld noch mehr wachsen", glaubt Menzlaff, der allerdings genau das dem Verein zutraut. "Man weiß nie. Ich würde das in Leichlingen nicht ausschließen. Irgendwann kann ein Sprung in die 2. Bundesliga möglich sein."

Bisher genießt der LTV aber seine Rolle als "kleiner Rebell", der die größeren, besser und professioneller aufgestellten Klubs ärgern will - und kann. Das gelingt auch in diesem Jahr gut, weswegen die Leichlinger als Tabellendritter nicht nur in Bremen, sondern auch im folgenden Auswärtsspiel beim 14. HSG Handball Lemgo II am 7. April der klare Favorit sind.

Am Heimspieltag gegen den bereits feststehenden Meister TuS Ferndorf (13. April) wartet dann der Saisonhöhepunkt auf das Leichlinger Publikum. "Da wollen wir zeigen, was wir drauf haben", sagt Menzlaff. "Ich würde Ferndorf mit unserem Team zu gern die erste Niederlage der Saison beibringen. "

(mol-)
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