Titelgewinne Meisterliches Sportwochenende

Opladen · Die Volleyballerinnen des TSV Bayer gewannen den Titel in der 2. Bundesliga, die Handballer des TuS 82 Opladen in der Oberliga und die Frauen der DJK Leverkusen in der Handball-Landesliga. Aus wirtschaftlichen Gründen verzichten die beiden höchstspielenden Teams auf den Aufstieg.

 24 Spiele, 21 Siege, 62 Punkte: In der 2. Bundesliga-Nord waren die Volleyballerinnen des TSV Bayer in dieser Spielzeit das Maß aller Dinge. Den Aufstieg in die Bundesliga wird der Meister allerdings nicht wahrnehmen.

24 Spiele, 21 Siege, 62 Punkte: In der 2. Bundesliga-Nord waren die Volleyballerinnen des TSV Bayer in dieser Spielzeit das Maß aller Dinge. Den Aufstieg in die Bundesliga wird der Meister allerdings nicht wahrnehmen.

Foto: Uwe Miserius

Geschafft: Zwei Spieltage vor dem Saisonende feiern die Handballer des TuS 82 Opladen den Gewinn der Mittelrhein-Meisterschaft. Im Oberliga-Spitzenspiel gegen den Vierten HSG Rheinbach-Wormersdorf setzte sich die Mannschaft von Trainer Jannusch Frontzek nach hartem Kampf mit 27:25 (10:11) durch - und liegt nun uneinholbar vor den Verfolgern.

"Das war eine richtig enge Kiste, doch meine Mannschaft hat den Sieg einfach etwas mehr gewollt als der Gegner. Das hat den Unterschied ausgemacht", meinte Frontzek. Nach dem Spiel war Jubel das prägende Bild. Die Spieler nahmen das Publikum mit auf ihre Feiertour. Im Anschluss an den sportlichen Part ging es mit den Fans in die Szenekneipe "Stilbruch". Danach zog der Tross weiter nach Köln, wo die Nacht zum Tag gemacht wurde. "Das haben sich die Jungs mehr als verdient", betonte Frontzek und verwies auf eine "insgesamt herausragende Saison" seiner Truppe.

 So sehen Sieger aus: Zwei Spieltage vor dem Saisonende feierten die Oberliga-Handballer des TuS 82 Opladen mit ihren Fans die Mittelrhein-Meisterschaft. Trainer Jannusch Frontzek lobte sein Team für eine "herausragende Saison".

So sehen Sieger aus: Zwei Spieltage vor dem Saisonende feierten die Oberliga-Handballer des TuS 82 Opladen mit ihren Fans die Mittelrhein-Meisterschaft. Trainer Jannusch Frontzek lobte sein Team für eine "herausragende Saison".

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Zuvor musste der Spitzenreiter indes Schwerstarbeit verrichten. In Halbzeit eins konnte sich zunächst keine Mannschaft absetzen. Die Abwehrreihen dominierten das Geschehen. Kurz vor dem Seitenwechsel kassierte der TuS 82 eine Zeitstrafe. Die Gäste nutzten den Vorteil, um davonzuziehen. Zu Beginn des zweiten Durchgangs stand es 10:13 aus Opladener Sicht. "Das war unser Startsignal. Danach hat das Team richtig guten Handball gespielt", meinte der Trainer, der neun Tore in Serie für sein Team erleben durfte. Nach dem 19:13 und 21:14 (50.) verwalteten die Hausherren den Vorsprung ebenso sicher wie clever und brachten die für den Titelgewinn entscheidenden Punkte ins Ziel.

Linkshänder Florian Klein war in der Schlussphase ein absoluter Aktivposten. Vier seiner sechs Tore erzielte der Rechtsaußen in der letzten Viertelstunde. Auch die Rückraumspieler Simon Schlösser und Marius Anger spielten stark - ebenso wie Torhüter Benedikt Klein, der gegen seinen ehemaligen Verein glänzte. Extra für das Saisonfinale wurde der in England studierende Johannes Sonnenberg eingeflogen. "Wir wollten, dass Johannes an diesem besonderen Tag dabei ist. Schließlich hat er zu Saisonbeginn starke Leistungen gezeigt und uns geholfen, wichtige Punkte einzufahren", erklärte Frontzek.

Mit den Begegnungen beim Tabellenzehnten MTV Köln 1850 und gegen den Siebten BTB Aachen geht die Spielzeit für die Opladener vergleichsweise entspannt zu Ende, da der Verein seinen Verzicht auf eine Relegationsrunde zur dritten Liga schon vor einigen Wochen erklärt hatte.

TuS 82: B. Klein, Köhler-Prediger, Hinkelmann (beide nicht eingesetzt) - Rachow (3), Ellmann, Anger (5), S. Schlösser (4/1), F. Klein (8), Ufer (3), C. Göddertz, M. Sonnenberg, J. Sonnenberg, Kreutzer, L. Schlösser (4).

Eine durchweg souveräne Saison spielten die Frauen der DJK Sportfreunde Leverkusen in der Handball-Landesliga. Einen Spieltag vor Schluss stehen 18 Siege aus 21 Spielen in der Erfolgsbilanz - bei nur zwei Niederlagen und einem Unentschieden. Der Aufstieg in die Verbandsliga steht seit dem 13. März fest. Ein 34:22-Erfolg gegen den TV Birkesdorf reichte der Mannschaft von Trainer Jürgen Schülter damals aus, um den Sprung in die höhere Spielklasse perfekt zu machen.

Entsprechend war das Spiel gegen den TuS Derschlag eher ein Schaulaufen für die Mannschaft. Nach dem ungefährdeten 29:23-Sieg im letzten Heimspiel feierten Team, Trainer und Betreuer in der Freiherr-vom-Stein-Halle. Das letzte Spiel der Saison steigt am kommenden Sonntag, 10. April, beim Godesberger TV. Los geht es um 11 Uhr. Anschließend können die Verantwortlichen mit der Planung für die kommende Spielzeit in der Verbandsliga beginnen.

Im Verein gibt es drei Handball-Mannschaften. Neben den Frauen, die just den Aufstieg gefeiert haben, gibt es die Reserve, die bis vor Kurzem in der Kreisklasse Köln/Rheinberg spielte, aber Ende März gemäß den Regeln des Deutschen Handball-Verbandes (DHB) aus dem Spielbetrieb genommen wurde. Grund ist, dass sie in der Saison zu drei Partien nicht angetreten war - unter anderem, weil in einem Fall kein Termin für ein Nachholspiel gefunden wurde. Die Männer spielen ebenfalls in der Kreisklasse.

Wer glaubt, der fünfte Meistertitel in der 2. Bundesliga-Nord innerhalb der vergangenen sieben Jahre bedeute den Volleyballerinnen des TSV Bayer 04 nichts mehr, der irrt: Im gold-rot glitzernden Konfettiregen hob Mannschaftskapitänin Anna Hoja den Pokal in die Höhe. Eine Spielertraube bildete sich um die 23-Jährige und die rund 700 Zuschauer feierten die junge Mannschaft dauerhaft mit Sprechchören. Es war das perfekte Ende für einen rundum gelungenen Abend.

Im letzten Spiel der Saison schlug das Team von Headcoach Zhong Yu Zhou nicht nur Emlichheim mit 3:0 (25:17, 25:21, 29:27), im dritten Spielabschnitt wehrte es zudem noch acht Satzbälle der Gäste ab - und die Halle bebte. Sogar der sonst eher zurückhaltende Zhou ging beim entscheidenden Punkt aus sich heraus, ballte seine Fäuste und jubelte lautstark.

Der Aufstieg, den sich die Volleyballerinnen sportlich verdient hätten, wird jedoch nicht angenommen. Intern war die Entscheidung bereits vor einigen Wochen besprochen worden - und sie erhält von allen Beteiligten Rückendeckung. "Es ist die richtige Entscheidung. Wir müssten fast die ganze Mannschaft austauschen", sagte Anna Hoj.

Wenn man sich ernsthaft überlege, wer trotz Verpflichtungen wie Beruf oder anderweitigem Sport regelmäßig erstklassig spielen könnte, dann blieben nur drei Spielerinnen übrig. Auch Trainer Zhou empfindet den Nichtaufstieg als vernünftig: "Es reicht momentan einfach noch nicht für uns", betonte er.

Enttäuschung oder gar Streit gebe es innerhalb der Mannschaft deswegen nicht.

Um die Erstklassigkeit vielleicht schon im kommenden Jahr annehmen zu können, wird beim TSV in allen Bereichen weiter gearbeitet. Geschäftsführerin Anne Wingchen sagte in ihrer kurzen Rede, dass der Verein prüfe, was möglich sei. Der TSV wolle den richtigen Schritt zum bestmöglichen Zeitpunkt unternehmen. Abteilungsleiter Jürgen Rothe fügte hinzu: "Die Anforderungen der Bundesliga sind noch zu hoch für uns. Es bringt nichts, das gerade so irgendwie hinzukriegen." Ein Beispiel sei neben Neuzugängen, die nötig wären, auch die Kamera für Übertragungen, die der Verein installieren müsste.

"Wir bräuchten mehr Menschen im Umfeld, neue Spielerinnen und weitere Sponsoren, die diesen Weg mit uns gehen wollen", betonte Rothe. Gespräche mit drei Spielerinnen, die über Erstligaerfahrung verfügen sowie einem Busunternehmen und weiteren Geldgebern laufen demnach bereits. "Die Halle und vieles, was hier gemacht wird, ist jetzt schon erstligareif", sagte VBL-Vizepräsident Rüdiger Hein bei der Ehrung der Mannschaft. "Ich hoffe, dass ich euch im nächsten Jahr in die erste Liga schicken kann. Wir warten dort auf euch." Kommentar

(lhep)
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