Lokalsport LTV: Lorenzet appelliert an die Einstellung seiner Spieler

Leichlingen · Die Ernüchterung ist riesig, auch Tage nach der zweiten Saisonniederlage des Leichlinger TV. "Mal zu verlieren ist nicht schlimm", sagt Frank Lorenzet, "aber die Einstellung meiner Mannschaft gibt mir noch heute ein absolutes Rätsel auf."

Im Training am Donnerstag machte der Coach des Handball-Drittligisten seinen Unmut deutlich. "Ich lasse so etwas nie stehen. Mit einer Leistung wie gegen Baunatal kann ich mich nicht identifizieren", betont 48-Jährige, der Antworten von den Spielern forderte.

Die hatten partout keine Erklärungen parat. Unmittelbar nach dem Spielende wirkte Linksaußen Moritz Barwitzki ("ich kann noch nicht sagen, woran es lag") genauso ratlos wie David Kreckler, der mit knapp einer Woche Abstand auf die Partie blickt. "Wir bekommen unsere Leistung aktuell einfach nicht auf die Platte", meint der erfahrenste Akteur im Leichlinger Kader, "klar ist nur, dass kein Spieler ein Spiel locker sieht. Wir wollen alle gewinnen." Die Wahrheit liegt am Ende wohl wie so oft in der goldenen Mitte: Die Leichlinger agierten gegen Baunatal nicht gelangweilt, ließen sich in den entscheidenden Situationen aber den Scheid abkaufen. Nun wollen beide Seiten, Trainer und Spieler, alles unternehmen, um eine Wiederholung am Wochenende zu verhindern. Das morgige Auswärtsspiel beim bisher punktlosen TSV GWD Minden II (17 Uhr) wirkt dabei zunächst wie eine dankbare Aufgabe. Doch man muss nicht weit zurückblättern, um die Schwierigkeiten der Aufgabe beim Tabellenschlusslicht zu erkennen. "In Minden haben wir uns immer schwer getan", sagt Kreckler und meint damit natürlich die Niederlage der vergangenen Saison, an deren Ende immerhin die Leichlinger Meisterschaft stand. Auch Lorenzet hat großen Respekt - vor dem Gegner und den Umständen der Auswärtstour. "Wir fahren im Hellen hin und kommen im Dunkeln an. Es gibt einfachere Spiele, um sich voll zu fokussieren, gerade am Sonntagnachmittag." Die Topteams Hagen, Neuss oder Dormagen hätte der Trainer in der aktuellen Leichlinger Verfassung lieber als Gegner.

Kreckler sieht im Spiel gegen Minden aber vor allem eine Chance. "Nach unserer Niederlage in Korschenbroich kam eine zweiwöchige Pause. Jetzt können wir direkt die passende Antwort geben und das Baunatal-Spiel wiedergutmachen." Die personellen Voraussetzungen dafür stehen gut: Mit Ausnahme des langzeitverletzten Marcus Bouali werden alle Spieler die gut 200 Kilometer lange Fahrt antreten.

(mol-)
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