Lokalsport Leichlingen gelingt der Befreiungsschlag

Leichlingen · Der Handball-Drittligist setzt sich souverän gegen Volmetal durch und stoppt den jüngsten Abwärtstrend.

 Lückensucher: David Hansen (r.) war mit acht Treffern einer der Erfolgsgaranten für den Heimsieg des LTV gegen Volemtal. Er und das restliche Team ließen sich von der durch die Gästefans aufgeheizten Stimmung in der Halle kaum aus der Ruhe bringen.

Lückensucher: David Hansen (r.) war mit acht Treffern einer der Erfolgsgaranten für den Heimsieg des LTV gegen Volemtal. Er und das restliche Team ließen sich von der durch die Gästefans aufgeheizten Stimmung in der Halle kaum aus der Ruhe bringen.

Foto: Uwe MISERIUS

Der eine schrie seine Freude in Richtung der Fans, der andere beließ es bei einer kräftigen Umarmung seiner Kollegen. Irgendwie mussten die Spieler des Leichlinger TV ihren Gefühlen nach der Schlusssirene freien Lauf lassen. Sie hüpften im Kreis und feierten sich und ihren Erfolg gegen den TuS Volmetal fast wie die Verteidigung ihres Meistertitels. Dabei hatten die Pirates mit dem 38:33 (24:17)-Sieg nur einen Abstiegskandidaten geschlagen. Doch der hart erkämpfte Erfolg war für die Mannschaft spürbar mehr wert als die nüchternen zwei Punkte, die auf das Konto des Tabellenfünften wandern.

"Wir können jetzt wieder ein bisschen befreiter sein", sagte Rechtsaußen David Kreckler zum verdienten Erfolg. Sein Namensvetter David Hansen pflichtete ihm bei: "Das war wichtig. Von uns fällt eine riesige Last ab." Nach den jüngsten Niederlagen gegen den VfL Gummersbach II (33:42) und den TSV GWD Minden II (28:35) hatten die Spieler und Trainer Frank Lorenzet eine Reaktion gefordert - und der LTV lieferte. Nicht unbedingt mit spielerischer Extraklasse, aber mit Kampf und Leidenschaft.

Insbesondere nach der Pause erfuhr das Spiel eine Härte, die auf das Schiedsrichter-Gespann Gleb Sakovski und Christian Schneider sowie ihre unklare Linie zurückzuführen war. "Den Schiris ist das Spiel leider entglitten", sagte Hansen, der das Spiel als "unfair" empfand. Die Referees sprachen zehn Zwei-Minuten-Strafen aus. LTV-Kapitän Tim Hilger und Volmetals Philipp Dommermuth mussten nach ihrer jeweils dritten Strafe vom Feld. Hilger verfolgte den Rest der Partie von der Tribüne, wo er keine Probleme hatte, einen freien Platz zu finden.

Dabei hatte Coach Frank Lorenzet den 200 Zuschauern vor dem Spiel eine Sonderrolle zugeschrieben. Im Hallenheft moserte der 49-Jährige im Begrüßungstext über den eigenen Anhang: "Totenstille auf der Tribüne hilft uns null weiter. Zur Not muss der Funke auch mal von außen kommen. Dafür heißt es Heimspiel." Der Trainer wusste, dass Volmetal zahlreiche Gästefans mitbringen würde. Die schossen aber weit über das Ziel hinaus und heizten die Stimmung an. 20 Minuten vor Spielende fühlten sich die Ordner sogar berufen, ihre gelben Leibchen überzuziehen und sich vor dem Gästeblock zu postieren.

Das Spiel, in dem die Gastgeber konstant mit mehreren Treffern vorne lagen, war da längst so aufgeheizt, dass auch das Leichlinger Publikum mitfieberte. "So eine Stimmung wie heute ist einfach geil", sagte Hansen. "Ich hoffe, wir konnten viele Zuschauer begeistern, damit hier öfter so eine Atmosphäre herrscht." Als der Sieg wenige Minuten vor Spielende feststand, feierten die Fans die Mannschaft - und vor allem Torwart Ante Vukas, der einige Volmetaler mit seinen Paraden verzweifeln ließ. "Der Sieg bringt uns neuen Mut", sagte Hansen mit Blick auf die anstehenden Aufgaben. Schon am kommenden Freitag (20 Uhr, Ostermann-Forum) geht es weiter: Dann starten mit der Partie gegen den TSV Bayer Dormagen die Topspielwochen des LTV. LTV: Vukas - Kreckler (7/1), Lange (5), Hansen (8), Hilger (2), Lajnef (4), Novickis (9), Mergner (2), Barwitzki, Zechmeister (1).

(RP)
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