Lokalsport Kameron Taylor überrollt die Giants

Leverkusen · Die Leverkusener Zweitliga-Basketballer (ProB) unterliegen 72:90 bei den Dragons Rhöndorf. In der ersten Halbzeit waren die Teams noch auf Augenhöhe, doch dann drehten die Gastgeber auf.

 Bruce Beckford Jr. (mit Ball) und die Bayer Giants hielten gegen die Dragons Rhöndorf lange mit, ehe sie sich doch klar geschlagen geben mussten.

Bruce Beckford Jr. (mit Ball) und die Bayer Giants hielten gegen die Dragons Rhöndorf lange mit, ehe sie sich doch klar geschlagen geben mussten.

Foto: Uwe MISERIUS

Seit Jahren haben die Bayer Giants in den Auswärtsspielen bei den Rhöndorf Dragons Probleme. Diese Saison bildet dabei keine Ausnahme. Zwar hielten die Gäste bis zum 40:42 zur Pause gut mit, aber sie mussten sich in der zweiten Hälfte klar geschlagen geben. Dragons-Starspieler Kameron Taylor riss die Partie regelrecht an sich und führte seine Basketballer zum 90:72-Erfolg.

"Wenn man so lange im Geschäft ist wie ich, weiß man genau, wie diese Niederlage einzuordnen ist", sagte Bayer-Coach Achim Kuczmann - und meinte damit: nicht dramatisch. Schlecht agierten die Giants-Basketballer gegen die Dragons nicht. Eine Dreierquote von 32 und Gesamtausbeute von 42 Prozent sind nicht überragend, aber auch nicht besorgniserregend. "Die Niederlage ist am Schluss ein paar Punkte zu hoch ausgefallen."

Gerade im letzten Viertel funktionierte bei Bad Honnef alles. Zunächst war es aber ein Duell auf Augenhöhe. Bruce Beckford, der zum Saisonauftakt gegen Karlsruhe bis zur Verlängerung gebraucht hatte, bevor er seine ersten Punkte erzielte, versenkte gleich seinen ersten Versuch. Calvin Oldham legte einen weiteren Sprungwurf zum 4:0 hinterher. Nach knapp zwei Minuten hatte Viktor Frankl-Maus in Form eines Dreiers die passende Antwort aus Sicht der Gastgeber, die sich im nächsten Angriff die Führung sicherten, die noch ein paar Mal hin und her wechselte. Nach Korblegern von Donovon Jack, Tim Schönborn und zwei weiteren verwandelten Freiwürfen führten die Gäste im zweiten Viertel gar 37:30. Rhöndorf wendete das Blatt aber noch vor der Pause mit hoher Angriffseffizienz, so dass sie in Front lagen (42:40).

"Bis dahin durften wir mit unserer Leistung insgesamt zufrieden sein", befand Kuczmann. "Dass wir dann hoch in Rückstand gerieten, lag vor allem an einigen unnötigen Ballverlusten." Ein Fehlpass von Marvin Heckel, ein verlorener Ball von Calvin Oldham und weitere schlechte Abgaben von Alexander Blessig und Bruce Beckford bescherten den mit einer Pressdeckung agierenden Hausherren einige leichte Punkte. Die Giants lagen in der 24. Minute mit 44:58 hinten. Es war ein Rückstand, der sich als zu große Hypothek herausstellte.

Zwar kamen die Gäste noch mal auf sechs Zähler heran, aber sie verfügten nicht über den einen herausragenden Spieler in Topform, der die Partie hätte herumreißen können. Einen solchen Akteur hatten die Dragons auf dem Feld: Kameron Taylor, der immer weiter aufdrehte. Im letzten Viertel markierte der US-Amerikaner neun seiner 31 Punkte und setzte zudem seine Mitspieler immer wieder entscheidend in Szene. "Wenn einer so gut drauf ist, stärkt es oft das Selbstvertrauen der gesamten Mannschaft. So war es dann auch bei den Rhöndorfern - gerade in der Schlussphase", sagte Kuczmann.

Taylor sorgte mit einem Dunk für Begeisterung bei den Zuschauern, ehe Aufbauspieler Frankl-Maus sechs Punkte in Folge zum 81:68 erzielte. Die Partie war entschieden. Weil bei Bayer kaum noch Bälle fallen wollten, stand am Ende eine undankbare 72:90-Pleite.

"Zu diesem Zeitpunkt der Saison ist es noch nicht so wichtig, ob wir mit fünf oder 15 Punkten verlieren", sagte der Trainer, der seiner Mannschaft keinen Vorwurf machen wollte. Den Giants fehlte ein Spieler wie Taylor, der 31 Punkte bei einer 61-prozentigen Trefferquote aus dem Feld markierte. "Wenn das so weitergeht, zählt Rhödorf zu den großen Favoriten", betonte Bayers Coach.

(trd)
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