Lokalsport Handball: Schwache Elfen lassen sich in letzter Sekunde düpieren

Leverkusen · Den vermeintlich letzten Angriff der Bad Wildungen Vipers hatten Bayers Handballerinnen erfolgreich abgewehrt. Sekunden vor dem Abpfiff schien das Remis bereits besiegelt. Doch dann reagierte Sarah van Gulik geistesgegenwärtig, schnappte sich den Abpraller, und traf zum 21:20-Sieg über die nach diesem Herzschlagfinale mit bitterem Ausgang sichtlich enttäuschten Leverkusenerinnen.

Die Elfen wurden ihrer Favoritenrolle beim Auswärtsspiel in der Kurstadt nur in Teilen gerecht. "Wir haben es versäumt, rechtzeitig für eine Entscheidung zu sorgen. Der Gegner hat unermüdlich gekämpft und es geschafft, das Spiel zu drehen", sagte Trainerin Renate Wolf. Trotz der folgenschweren Szene in letzter Sekunde gab es defensiv wenig Grund zur Klage bei den Leverkusenerinnen. 21 Gegentore sind in Ordnung für ein Auswärtsspiel und sollten angesichts der Offensivstärke der Elfen ausreichen, um die Punkte mit nach Hause zu nehmen.

Doch das Spiel nach vorne kam überhaupt nicht in Schwung. Sonst zuverlässige Leistungsträgerinnen des Teams waren weit von ihrer Normalform entfernt. Erschwerend kam hinzu, dass sich Jennifer Rode eine Steißbeinprellung zuzog und sich nur zu wenigen Einsatzminuten quälen konnte. "Wir hatten vorne zu viele Ausfälle", kritisierte Wolf. Das zeigte sich insbesondere im ersten Durchgang, in dem ihre Schützlinge nach 20 Minuten erst mickrige drei Treffer für sich verbuchen konnten.

Bis zur Pause lief es etwas besser. Mit einer 8:5-Führung für Bayer wurden die Seiten gewechselt. Danach sah es lange so aus, als könnten die Vipers den Rheinländerinnen nicht mehr ernstlich gefährlich werden. Aber die Gastgeberinnen, denen noch die letzten Punkte für den Klassenerhalt fehlten, steckten nie auf - nicht einmal, als sie acht Minuten vor dem Abpfiff immer noch mit drei Toren hinten lagen. So war es auch ein Sieg der Mentalität, denn während Bad Wildungen bis zum Ende durchzog, erweckten die Elfen den Eindruck, in der Schlussphase nicht mehr mit voller Konzentration und Kraft bei der Sache zu sein. Schon das Remis wäre ärgerlich genug gewesen. Dass die Genügsamkeit Bayer dann sogar noch den sicher geglaubten einen Punkt kostete, war der passende Abschluss einer insgesamt mehr als unnötigen Pleite.

Bis zum Wochenende haben Wolf und die Elfen nun Zeit, sich mit der erneuten Favoritenrolle anzufreunden. Denn die fällt ihnen im Heimspiel gegen Schlusslicht Rosengarten-Buchholz (Sonntag, 16 Uhr, Smidt-Arena) natürlich trotz der überraschenden Niederlage in Bad Wildungen wieder zu.

Elfen: Fehr, Gaiovych - Seidel (1), Braun (2), Heldmann, Glankovicova, Adams, Karolius (2), Naidzinavicius (12/5), Ruthenbeck, Berndt, Janouskova, Adeberg (3), Schilk, Rode.

(kre)
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