Lokalsport Giants-Import Beckford setzt auf gute Chemie

Leverkusen · Der US-Spieler ist erfolgreich beim Basketball-Zweitligisten (ProB) angekommen. Morgen tritt er mit seinem Team in Iserlohn an.

 Seine Flexibilität im Angriff und in der Verteidigung zeichnet ihn aus: Giants-Zugang Bruce Beckford Jr. (mit Ball).

Seine Flexibilität im Angriff und in der Verteidigung zeichnet ihn aus: Giants-Zugang Bruce Beckford Jr. (mit Ball).

Foto: Uwe Miserius

Bruce Beckford hat für seinen Start in die Zweite Liga eine Weile gebraucht. 40 Minuten war dem US-Amerikaner im Auftaktspiel gegen Karlsruhe offensiv überhaupt nichts gelungen. Erst in der Verlängerung versenkte er seinen ersten Sprungwurf. Von der Drei-Punkte-Linie traf er zum vorentscheidenden 70:65. "Da ist mir ein gewaltiger Stein vom Herzen gefallen", sagt der Zugang der Bayer Giants im Nachhinein. "Bis dahin war es sehr frustrierend. Ich bin froh, dass ich ruhig geblieben bin." Seitdem hat sich der 22-Jährige gesteigert - auch wenn die Leverkusener Basketballer mit zwei Siegen und drei Niederlagen in der ProB nicht sonderlich gut dastehen. Am Sonntag will die Truppe bei den Iserlohn Kangaroos (19.30 Uhr) wieder gewinnen.

"Es ist ja nicht so, dass wir die Spiele klar verloren hätten. In den letzten beiden Duellen hatten wir eine Führung, die wir nicht halten konnten", sagt Beckford. "Wir könnten ganz leicht auch mit vier Siegen in einer tollen Position sein." Doch ganz rund läuft es eben noch nicht, wenn es in die entscheidende Phase geht. "Wir lernen immer noch, wie wir miteinander spielen müssen. Die Chemie auf dem Feld ist schon gut, aber sie kann noch besser werden." Kleinigkeiten machen in der ProB den Unterschied. "Es ist wirklich eine sehr starke Liga mit einem ausgeglichenen Feld. Deswegen bin ich sicher, dass unsere Ergebnisse besser werden, wenn wir die kleinen Dinge ausbügeln."

In Iserlohn dürfte es allerdings schwierig werden. Die Kangaroos haben mit vier Erfolgen und einer Pleite eine starke Bilanz und punkten durch die Bank sehr ordentlich. Spielmacher Sören Fritze erzielt im Schnitt 19,8 Zähler. "Das ist schon eine Hausnummer", sagt auch Achim Kuczmann.

Optimistisch stimmt den Bayer-Coach, dass bis auf Olegas Legankovas (Bänderriss) keine Verletzten hinzugekommen sind und seine Mannschaft trotz der Niederlagen zuletzt nah dran war. So erhofft sich Kuczmann auch von Bruce Beckford eine weitere Steigerung. "Er ist gut bei uns angekommen", betont der Trainer. "Mit Oberschenkelproblemen hat er sich im letzten Spiel durchgebissen, uns aber trotzdem eine ganze Menge gegeben." Die Stärke des US-Imports, der in fünf Partien 61 Punkte erzielte, sieht Kuczmann in seiner Flexibilität. "Im Angriff ist er schwer auszurechnen, weil er von außen treffen, aber auch zum Korb ziehen kann. In der Verteidigung hilft er uns durch eine enorme Athletik sowie durch flinke Hände und Reboundstärke." Mit 36 Rebounds führt Beckford mannschaftsintern, neun Steals bedeuten den zweiten Rang hinter Alexander Blessig.

Der "Power Forward" hat in dieser Saison noch viel vor. Die ProB ist bekanntlich ein gutes Sprungbrett für die Basketball-Karriere. Jedes Jahr wechseln die besten Spieler in höhere Klassen. "Ich bin sehr glücklich hier in Leverkusen, weil ich mich extrem gut gecoacht fühle. Ich hoffe, dass ich hier den nächsten Schritt schaffe." Denn zu gerne würde der Basketballer, der am Sonntag seinen 23. Geburtstag feiert, so lange professionell spielen, bis er es körperlich nicht mehr kann. "Basketball ist das, was ich liebe." Sogar in seiner Freizeit kommt er von dem Sport nicht los. Dann greift er am liebsten zur Spielekonsole, um eine Runde "NBA 2k18" zu spielen.

In Leverkusen eingelebt hat sich Beckford inzwischen bestens. "Ich gewöhne mich noch daran, für mich selbst zu kochen, aber sonst komme ich sehr gut zurecht", sagt der Sportler. Zu einem Bundesligaspiel der Fußballer ist er auch schon gegangen. "Beim 4:0 gegen Freiburg war ich da. Es war toll, auch weil es ganz schön wild und laut im Stadion zuging."

(trd)
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