Lokalsport Giants: Ein Sieg des Willens

Leverkusen · Nach vier Niederlagen meldet sich der Basketball-Zweitligist mit einem Erfolg gegen Hanau zurück.

 Talfahrt gestoppt: Die Giants - im Bild mit Timothy Knipp (oben) und Dennis Heinzmann - hatten gegen Hanau wieder Grund zu Jubeln.

Talfahrt gestoppt: Die Giants - im Bild mit Timothy Knipp (oben) und Dennis Heinzmann - hatten gegen Hanau wieder Grund zu Jubeln.

Foto: umi

Drew Brandon schnaufte nochmal kräftig durch, als er zu seiner "Aktion des Spiels" an die Freiwurflinie schritt. Seine Mannschaft würde das Feld als Sieger verlassen. Das stand zu diesem Zeitpunkt, da nur noch sieben Sekunden auf der Anzeigetafel zu lesen waren, bereits fest. Dass es nach zuvor vier teils sehr schmerzhaften Niederlagen für die Bayer Giants wieder einmal einen Erfolg zu feiern gab, hatte maßgeblich mit der Leistung des 24-jährigen US-Boys zu tun. Mit 88:76 (45:36, 70:70) nach Verlängerung gewannen die Riesen vom Rhein gestern Abend gegen die White Wings Hanau und verlassen damit aufgrund des besseren Vergleichs die Abstiegsränge.

Brandon stand die gesamten 45 Minuten auf dem Parkett und war am Ende mit 24 Punkten Topscorer seines Teams. Daneben sammelte Bayers Nummer 3 auch die meisten Assists (9) und die zweitmeisten Rebounds (8). "Brandon hat sicherlich heute eine absolute Hammer-Leistung abgeliefert, aber Spielertypen wie er sind auch darauf angewiesen, dass die Mitspieler mit seinen Aktionen etwas anfangen können, und das war diesmal fast immer der Fall", kommentierte Kuczmann den Auftritt seines Spielmachers.

Neben ihm glänzte besonders Trainersohn Michael. Der 22-Jährige startete mit zwei Dreiern furios in die Partie. "Schon mit diesen ersten beiden Aktionen konnte jeder spüren, dass die Mannschaft unbedingt gewinnen wollte, das war direkt ein ganz anderes Gefühl als in Rhöndorf", meinte der Bayer-Coach. Nach einer sehr starken ersten Halbzeit gerieten seine Spieler nach der Pause dennoch ins Schlingern, sodass Hanau nicht nur verkürzen konnte, sondern Ende des dritten Viertels kurz in Führung ging.

Anders als in den Wochen zuvor ließen sich die Giants davon aber allenfalls kurz verunsichern und konterten ihrerseits. In den Schlussminuten sahen die Leverkusener deshalb auch bereits wie die Sieger aus, ein ungeschicktes Foul (Twiehoff) und ein ebenso überflüssiger Ballverlust (Kreklow) bescherten den Hessen vier Sekunden vor Schluss aber noch den Ausgleich.

In der Overtime schien das Momentum damit auf Seiten des Gegners, doch die Giants schlugen wieder umso eindrucksvoller zurück. Kuczmann: "Diesmal haben die Jungs einfach weitergespielt und an sich geglaubt. Das war ganz wichtig, sie wollten es gemeinsam schaffen. Das ist auch verdient gelungen."

Nach zwei Minuten Zugabe stand es 76:76, dann setzte Bayer zum Finale Furioso mit einem 12:0-Run an. Timmy Knipp eröffnete mit einem Dreier, Dennis Heinzmann lieferte die spektakulären Blocks und fing dann auch noch an, Freiwürfe zu treffen. Als Brandon nach seinem dritten Steal noch einen spektakulären Dunk draufsetzte, flippte die Rundsporthalle endgültig aus, was Hanau den Rest gab.

Giants: Brandon (24), Twiehoff (4), Kreklow (8), Knipp (7), Heinzmann (10), Zraychenko (4), Kuczmann (22), Hulbin (9), Linßen.

(sl)
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