Lokalsport Fußballerinnen wollen schwacher Vorbereitung trotzen

Leverkusen · Wie viele Schützlinge mit karnevalistischer Ader sie im Team hat, weiß Verena Hagedorn gar nicht so genau. Nur eines steht für die Trainerin von Bayers Fußballerinnen fest: Ausgiebig gefeiert wird frühestens morgen Abend. Zu wichtig ist bei allen Zugeständnissen ans jecke Brauchtum die anstehende Pflichtaufgabe. Mit einem Sieg im Nachholspiel gegen den VfL Sindelfingen morgen (14 Uhr, Kurtekotten) wollen die Leverkusenerinnen im Rennen um den direkten Wiederaufstieg in die 1. Bundesliga gleich ein sportliches Ausrufezeichen setzen. Noch liegt Bayer drei Zähler hinter dem einzigen echten Rivalen Saarbrücken. Die anderen Teams im vorderen Tabellendrittel sind Staffage, dürfen sie doch als Zweitvertretungen von Erstligisten nicht aufsteigen.

Wo der Weg hingehen soll, das hat Hagedorn ihren Spielerinnen bereits mit der Vorbereitung mehr als deutlich gemacht. Tests gab es überwiegend gegen Erstligisten - das erklärt auch zum Teil, weshalb Bayer 04 auf dem Feld ausschließlich Niederlagen erlitt. Pleiten gab es aber nicht nur gegen die Bundesliga-Teams SGS Essen (1:4, Tor: Lena Uebach), MSV Duisburg (1:3, Tor: Laura Widak) und 1. FC Köln (0:3), sondern auch zum Einstieg gegen den Regionalligisten SGS Essen II (0:1) und ein männliches Juniorenteam (U 15) des FC Hennef (0:2). Immerhin: Beim Hallenturnier um den hochkarätig besetzten SAP-Cup gab es neben Niederlagen gegen Potsdam (1:9) und Essen (1:4) ein Remis gegen den dritten Erstligisten der Gruppe, Hoffenheim (2:2), und einen 6:2-Sieg gegen den Ligakonkurrenten Andernach.

Überbewerten wollte die ehemalige Nationalspielerin Hagedorn die Ergebnisse der Vorbereitung aber nicht. "Viel wichtiger ist, wie wir uns weiter verbessern können. Und da haben uns die Spiele einige Hinweise gegeben, woran wir noch arbeiten müssen", sagt die Leverkusener Trainerin, die gegen Sindelfingen erstmals auf die Winter-Zugänge Louise Ringsing und Katharina Prinz setzen kann. Zum ersten Pflichtspiel des Jahres muss sie auf die langzeitverletzten Pauline Wimmer, Gianna Rackow und Henrike Sahlmann verzichten. Obendrein müssen zwei weitere Spielerinnen passen. Barbara Reger zog sich beim SAP-Cup eine Verletzung zu und Merle Barth fehlt mit einer Schambeinentzündung.

Vorgenommen haben die Leverkusenerinnen sich einen Sieg gegen Sindelfingen. Alles andere wäre auch verwunderlich. Auf die leichte Schulter wird den Gegner aber niemand nehmen - erst recht nicht die Trainerin. "Wir haben in der Hinrunde gesehen, dass wir gegen jeden hochkonzentriert sein müssen. Sonst wird es eng", erinnert sie an einige Zitterpartien. Die entschied Bayer zwar zumeist noch für sich. Trotzdem hätte Hagedorn nichts gegen etwas weniger Spannung.

(kre)
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