Lokalsport Fußballerinnen sind von einem Halbzeit-Fluch geplagt

Leverkusen · In den vergangenen drei Partien verliefen die ersten 45 Minuten stets nach Plan, aber danach ging es ebenso sicher bergab.

Mit der Partie beim FFC Frankfurt II morgen (14 Uhr) geht für Bayers Fußballerinnen die Serie von vier Spitzenspielen gegen die Top-Teams der 2. Bundesliga zu Ende. Gleich wie diese Begegnung ausgehen mag: Es hat sich gezeigt, dass den personell geplagten Leverkusenerinnen in der aktuellen Besetzung noch etwas fehlt zur Ligaspitze - allerdings nicht viel.

Sowohl in Hoffenheim und München als auch gegen Saarbrücken ging das Team von Trainerin Verena Hagedorn verdient in Führung. Auch die Bilanz der ersten Halbzeiten kann sich sehen lassen: Fünf Punkte bei 4:3 Toren und entsprechende Leistungen stehen in der Statistik. Geradezu niederschmetternd schlecht schnitten die Leverkusenerinnen hingegen in allen drei Spielen nach dem Seitenwechsel ab. In München und gegen Saarbrücken erst nach einer Stunde, in Hoffenheim schon früher, erlahmte die Gegenwehr nach einem unglücklichen Gegentor. Plötzlich schlichen sich Nervosität, Unkonzentriertheit und Fehler ein - und die Gegner wurden geradezu eingeladen, Tore zu erzielen. Nur ein eigener Treffer gelang den Leverkusenerinnen in den besagten drei zweiten Hälften. Keeperin Anna Klink musste in diesen 135 Minuten 13 (!) mal hinter sich greifen. Das führt dazu, dass Bayer nach sechs Spieltagen mit insgesamt 16 Gegentoren die zweitschlechteste Abwehr der Liga stellt. Mehr kassierte nur der Aufsteiger und nach wie vor sieglose Tabellenletzte 1. FC Köln II.

Nun lässt sich viel darüber diskutieren, ob Verletzungen, Pech oder der zu dünn besetzte Kader die Ursachen sind. Was wirklich zählt ist, dass die Leverkusenerinnen in die Spur finden müssen - und das in der aktuellen Besetzung, in der Spielerinnen der zweiten Mannschaft die Bank bilden. Denn Zeit, erst auf Nachbesserungen im Winter oder die Rückkehr der Langzeitverletzten zu warten, haben Hagedorn und ihre Schützlinge nicht. Bei einer Niederlage müsste sich der Blick des Absteigers gar nach unten richten.

(kre)
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