Handball Elfen nehmen Hürde Leipzig

Der 26:23-Sieg im DHB-Pokal-Viertelfinale beim HC Leipzig war Balsam für die Seelen von Bayers Handballerinnen. Die Elfen hatten über ein Jahr auf einen Erfolg gegen den Angstgegner und amtierenden Meister warten müssen.

Als die Sirene ertönte, gab es kein Halten mehr. Bayers Handballerinnen feierten den 26:23 (12:12)-Erfolg beim HC Leipzig wie einen Titelgewinn. In dem Jubel zum Ende des DHB-Pokal-Viertelfinals steckte eine gehörige Portion Erleichterung. Dem nach der bitteren Vizemeisterschaft im vergangenen Jahr, der Heimniederlage in der Punktrunde und dem Remis im Rückspiel angeknacksten Selbstbewusstsein der Elfen hat dieser Erfolg sichtlich gut getan.

Die Schlüsselszene im packenden Duell auf hohem Niveau war das 16:14 von Elisabeth Garcia-Almendaris. Denn bei ihrem Torwurf wurde sie von Mette Ommundsen gefoult, die darum in den nächsten zwei Minuten eine Zeitstrafe absitzen musste und nur zuschauen durfte, wie das Team von Trainerin Renate Wolf sich bis auf 18:14 absetzte. Diesen Vier- später Drei-Tore-Vorsprung gab Bayer nicht mehr ab und darf nun wie Frankfurt, Blomberg und Buxtehude am Final-Four in Riesa teilnehmen.

Auf dem Weg in die sächsische Messestadt konnten sich die Elfen bereits austauschen über die nächste Pokalaufgabe — diesmal auf europäischer Ebene. Elda lautete das Fahrtziel beim Hinspiel im Halbfinale des EHF-Cups. Auf den ersten Blick handelt es sich um einen Ort, der eine Menge zu bieten hat für eine Reisegruppe, noch dazu für Frauen.

Von der Costa Blanca trennt die Stadt in der spanischen Provinz Alicante nur der Nachbarort Elche. Ein traumhafter Strand ist also in Reichweite. Für Sonne wird am Wochenende 10./11. April auch gesorgt sein. Und zudem bildet Elda mit Elche das Zentrum der iberischen Schuhproduktion und verfügt über ein eigenes Museum, das dem wichtigsten Erzeugnis der Orte gewidmet ist. Von Sonne, Strand und Schuhen werden die Leverkusenerinnen jedoch nur wenig bis gar nichts mitbekommen.

Und sportlich ist mit Gastgebern in Spendierlaune, wie sie Spanien in dieser Region sonst vorweisen kann, nicht zu rechnen. Seit Jahren gehört Prestigio zu den Top-Teams im Lande und verfügt auch in der aktuellen Spielzeit über einen Kader, der gespickt ist mit Nationalspielerinnen, spanischen wie Keeperin Aitziber Elejaga oder Susana Fraile ebenso wie solchen aus anderen Ländern wie Brasilien, Rumänien, Slowenien oder Kroatien.

"Das ist sicherlich die schwerste mögliche Aufgabe, aber ich freue mich. Mit dem Rückspiel in eigener Halle ist etwas drin", kommentierte Wolf das Los. Im März 2002 bot Bayer Elda schon einmal Paroli und verlor nach zwei Duellen denkbar knapp mit zwei Treffern Differenz. Noch aktiv sind von damals Woltering, Müller und Byl bei Bayer, Fraile und Elejaga bei Prestigio.

(RP)
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