Lokalsport Elfen landen Pflichtsieg mit Lerneffekt

Leverkusen · Bayers Bundesliga-Handballerinnen bauen ihre kleine Serie auf drei Siege aus. Wichtig für den 28:25-Erfolg über Bensheim/Auerbach war, dass die Elfen gerade noch rechtzeitig ein Mittel gegen die offensive Deckung der Gäste fanden.

 Wurde von Trainerin Renate Wolf als "Mrs. Einhundert Prozent" gefeiert: Die überragende Sally Potocki steuerte ein volles Dutzend Tore (darunter alle sieben Strafwürfe) und etliche weitere wichtige Aktionen zum Sieg bei.

Wurde von Trainerin Renate Wolf als "Mrs. Einhundert Prozent" gefeiert: Die überragende Sally Potocki steuerte ein volles Dutzend Tore (darunter alle sieben Strafwürfe) und etliche weitere wichtige Aktionen zum Sieg bei.

Foto: Uwe Miserius

Das hat sich Heike Ahlgrimm ganz sicher anders vorgestellt. Bei ihrer Rückkehr an die alte Wirkungsstätte gab es für die Trainerin der Handballerinnen der HSG Bensheim/Auerbach nicht mehr zu holen als ein paar warme Worte von Bekannten und einige Augenblicke Hoffnung. Bayer besiegte den Tabellenvorletzten von der Bergstraße mit 28:24 (13:8) und baute die Rückrundenbilanz damit auf drei Siege in ebenso vielen Partien aus. Die Elfen führten vom Start weg, konnten dabei allerdings nur phasenweise glänzen.

Zunächst präsentierten die Leverkusenerinnen genau so, wie sich Trainerin Renate Wolf das gewünscht hat. Sie gingen konzentriert und engagiert zur Sache und ließen den Gegner überhaupt nicht in die Partie finden. Das machte sich schnell im Spielstand bemerkbar. Bis auf neun Tore zogen die Gastgeberinnen beim 12:3 und 13:4 nach etwas mehr als 20 Minuten davon. Die Vorentscheidung war das jedoch nicht.

Denn Ahlgrimm - einst acht Jahre als Spielerin und zwei als Trainerin bei Bayer 04 - griff in der Defensive in die Trickkiste. Sie brachten die Elfen mit einer offensiven 3-2-1-Deckung aus dem Konzept. "Da haben wir uns schwer getan", sagte Wolf. Bis auf ein Tor kam der Tabellenvorletzte gegen Mitte der zweiten Hälfte heran. Aber die Leverkusenerinnen ließen sich nicht hängen und fanden einen Weg, der aggressiven Deckung zu begegnen. "Ich bin zufrieden mit der Leistung meiner Mannschaft. Wir haben gegengehalten und am Ende verdient die Nase vorn gehabt", sagte die Elfen-Trainerin.

Am Ende sieht sie sogar die Vorzüge an der schwierigen Phase rund um die Halbzeitpause. "Aus diesem Spiel können wir richtig viel lernen. Denn es zeigt uns sehr gut, was taktisch gegen eine offensive Deckung funktioniert - und auch, was nicht", erklärte sie. Ein Sonderlob der Chefin verdiente sich diesmal Sally Potocki. Die erfahrene Australierin verwandelte alle sieben Strafwürfe, steuerte insgesamt stolze zwölf Treffer zum Erfolg bei und hatte auch darüber hinaus einige wichtige Aktionen - nicht zuletzt in der Defensive.

Auf die Tabelle hat die kleine Serie von drei Erfolgen zumindest vorerst noch keinen großen Einfluss, weil auch die Konkurrenz fleißig punktet. Die Leverkusenerinnen bleiben Achter, haben nun allerdings bereits einen Fünf-Zähler-Vorsprung auf den Neunten Oldenburg. Was spannend werden könnte: Neben den punktgleichen Göppingerinnen und Borussia Dortmund liegt nun auch der Buxtehuder SV in Schlagdistanz - wie der BVB nur noch einen Punkt vor Bayer 04. Das gibt den Elfen die Gelegenheit, den BSV mit einem Sieg am Samstag beim direkten Duell in der Hansestadt zu überholen.

Elfen Kramarczyk, Fehr, Zec - Jurgutyte (5), Seidel (1), Braun, Zschocke, Potocki (12/7), Bruggeman, Karolius (4), Gedroit, Berndt (1), Jochin, Berger (5), van de Wiel.

(kre)
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