Lokalsport Elfen fallen nach der Pause schwer ab

Dormagen/Leverkusen · Eine für Trainerin Renate Wolf "unerklärliche zweite Halbzeit" sorgt für das 23:32 gegen Metzingen im DHB-Pokal.

 Viel Redebedarf gab es für Elfen-Trainerin Renate Wolf im zweiten Durchgang und nach der Pokalpleite gegen Metzingen.

Viel Redebedarf gab es für Elfen-Trainerin Renate Wolf im zweiten Durchgang und nach der Pokalpleite gegen Metzingen.

Foto: Heinz J. Zaunbrecher

Zumindest eine Halbzeit lang nutzten Bayers Handballerinnen ihr Gast-Heimspiel in Dormagen, um kräftig Werbung in eigener Sache zu machen. Im DHB-Pokal-Spiel gegen Bundesliga-Primus TuS Metzingen legten die Elfen zwar nie den Spielstand vor, retteten aber zumindest ein Unentschieden in die Pause. Nach dem Seitenwechsel entschied sich aber erschreckend schnell, dass der Cup-Wettbewerb künftig ohne die Elfen stattfinden würde. Eine echte Erklärung für den Leistungsabfall beim 23:32 (15:15) fand Trainerin Renate Wolf auch mit etwas Abstand nicht und machte ihrem Ärger Luft: "Es ist mir völlig unbegreiflich, wie man ein Spiel durch eigene Unachtsamkeiten und Nachlässigkeiten so aus der Hand geben kann."

Den Start in den zweiten Durchgang habe ihr Team "komplett verpennt", lag rasch mit 16:19 hinten. Besser wurde es aber auch danach nicht. Tor um Tor zog das Spitzenteam aus Baden-Württemberg davon. Und ausgerechnet zwei Ex-Elfen, die unter Wolf einst zu Nationalspielerinnen reiften, gingen dabei auf Seiten der Gäste voran. Stolze 18 von 32 Treffern des TuS gingen auf das Konto von Anna "Lumpi" Loerper, gegen die Bayers Abwehr einfach kein Mittel fand (was 12 Tore belegen) und Marlene Zapf, die von Rechtsaußen immerhin ein halbes Dutzend Tore zum hochverdienten Pokal-Aus der Leverkusenerinnen beisteuerte.

Bei den Elfen fanden dagegen nur die aufopferungsvoll kämpfende (aber viel zu oft im Stich gelassene) Keeperin Nataliya Gaiovych und Spielführerin Jenny Karolius zu gewohnter Stärke. Auch Nationalspielerin Kim Naidzinavicus (trotz neun Treffern) und Bayers neue Auswahlkraft Jennifer Rode enttäuschten - insbesondere nach der Pause. Sie haben nun erst einmal die Gelegenheit, sich während der Länderspielpause im Kreise der Nationalmannschaft neues Selbstvertrauen zu holen. Wie Loerper und Zapf brachen sie noch am Sonntag auf zum DHB-Team. Auf dem Programm stehen für sie Länderspiele gegen die Schweiz und in Island.

Unterwegs sind aktuell (und noch bis Mittwoch) auch fünf der jungen Elfen-Talente. Pia Adams, Elisa Burkholder, Ramona Ruthenbeck, Amelie Berger und Torhüterin Vanessa Fehr bilden die stattliche Leverkusener Delegation beim Juniorinnen-Lehrgang in der Sportschule Kaiserau.

Renate Wolf steht also zumindest teilweise nur ein arg reduzierter Kader zur Verfügung. Das macht die Nachbereitung der Pokal-Niederlage nicht leichter. Schließlich soll es nie wieder zu einem solch unerklärlichen (und völlig unnötigen) Leistungsabfall nach der Pause kommen.

Elfen: Gaiovych, Fehr - Seidel, Braun, Heldmann (1), Glankovicova (3), Adams (1), Karolius (3), Naidzinavicius (9/3), Ruthenbeck, Berndt, Janouskova, Burkholder, Schilk (4), Rode (2).

(kre)
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