Lokalsport Ein Sieg mit der Portion "Wahnsinn"

Leichlingen · Mit ihrer wohl besten Saisonleistung gewannen die Leichlinger Handballer auch das zweite Topspiel in Folge. In heimischer Halle bezwang der Drittligist den Longericher SC mit 36:33 und mischt damit im Spitzenfeld mit.

 Hoch die Siegerfäuste: Leichlingens Handballer bescherten sich und ihren Fans ein Handballfest.

Hoch die Siegerfäuste: Leichlingens Handballer bescherten sich und ihren Fans ein Handballfest.

Foto: uwe miserius

Ante Vukas schreit den Jubel aus sich heraus. Ein Großteil der rund 500 Zuschauer brüllt los. Die gesamte Halle am Hammer tobt. Was war passiert?

Vukas, Torwart des Handball-Drittligisten Leichlinger TV, parierte Momente zuvor den dritten Ball in Serie und bewahrte damit die Führung seines Teams. "Das war sicher ein entscheidender Faktor", sagte er knapp 30 Minuten später noch mit dem Wahnsinn in den Augen. Auch nach dem Spiel war er noch immer "on fire".

Die Paraden des 25-Jährigen bildeten nur einen von zahlreichen emotionalen Höhepunkten im Derby gegen den Longericher SC, das der LTV dank seiner wohl besten Saisonleistung verdient 36:33 (19:13) gewann. "Dass meine Mannschaft so emotional sein kann, hätte ich nicht gedacht", sagte Trainer Frank Lorenzet begeistert.

Die Beteiligten standen unmittelbar nach dem Abpfiff noch unter dem Einfluss der 60 Spielminuten zuvor. Das Publikum im Smidt-Forum sah das erwartet hitzige und hektische Derby zwischen den beiden Topteams, die sich vor allem nach der Pause nichts schenkten. Das war in der Anfangsphase nicht unbedingt zu erwarten. Da spielte sich der LTV in einen Rausch, lag schnell mit neun Treffern vorn. "Das war oberes Zweitliga-Niveau", urteilte Lorenzet. "Wahnsinn!"

Dass die Partie damit noch nicht entschieden sein sollte, war aber sowohl der Mannschaft als auch den Zuschauern klar. Leichlingen machte am Spieltag zuvor in Dormagen schließlich selbst vor, wie man einen deutlichen Rückstand noch zu einem Sieg wendet.

Und tatsächlich: Longerich kam als aktivere Mannschaft aus der Pause und arbeitete sich auf zwei Treffer heran (21:19/37.) - ehe die Stunde des Ante Vukas schlug. Er parierte mehrfach glänzend und sorgte für Ekstase bei den Zuschauern, die das Spiel nach umstrittenen Schiedsrichterentscheidungen längst zu einem Stimmungskessel verwandelt hatten. "Heute hat vieles gepasst", sagte Vukas, "das gilt aber auch für das gesamte Team und meinen Kollegen im Tor. Er hat seine Sache überragend gemacht."

Er meinte Damian Bungart, der nach einer Zeitstrafe gegen Vukas ab der 44. Minute im Kasten stand. Da lag der LTV bereits wieder mit vier Treffern vorn. Wie Vukas, steigerte sich auch der 29-Jährige zu Höchstleitungen. "Die gesamte Mannschaft hat großartig gespielt und ihre Emotionen aufs Feld gebracht", sagte Bungart.

Er hielt mehrfach sehr stark - zur Freude der fast durchgängig stehenden Leichlinger Bank und des Publikums. Die Zuschauer hatten unlängst registriert, dass die Leichlinger sich diesen Sieg zurecht nicht mehr aus der Hand nehmen lassen würden. "Die ganze Mannschaft, auch Karol Zechmeister oder Moritz Barwitzki auf der Bank, haben heute absolute Emotion gezeigt", betonte Lorenzet. Der Coach konnte die Spitzenleistung seiner Mannschaft kaum glauben: "Was die Jungs heute gespielt haben, ist unfassbar."

LTV: Vukas, Bungart, Fuchs - Schulz (12/4), Lange (3), Hansen (6), Padeken, Hilger (3), Lajnef (5), Novickis (7), Kreckler.

(mol-)
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