Lokalsport Dritter Titel in 30 Jahren

Leichlingen · Die Faustballer des Leichlinger TV sind zum dritten Mal in ihrer Vereinsgeschichte Deutscher Meister. Stefan Hasenjäger und Andreas Weber holten 1985 ihren ersten Titel, jetzt gewannen sie in der Altersklasse Ü 45.

 Deutscher Meister 2015 (hintere Reihe von links): Michael Lorenz, Markus Amelang, Peter Langer, Jens Bosch, Klaus Anders;

Deutscher Meister 2015 (hintere Reihe von links): Michael Lorenz, Markus Amelang, Peter Langer, Jens Bosch, Klaus Anders;

Foto: SWeber

Am Ende gab es kein Halten mehr. Mit dem letzten erfolgreichen Punkt fielen sich Stefan Hasenjäger und seine Teamkollegen in die Arme. Manch einer in der Leichlinger Faustball-Mannschaft ertappte sich später sogar dabei, dass er nach dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft einige Tränen verdrückte. "Wenn man sieht, wie gestandene Männer nach diesen zwei wirklich anstrengenden Tagen glücklich und mit feuchten Augen auf dem Rasen standen, dann war das schon ein beeindruckender Moment", sagte Hasenjäger.

Dass es der Leichlinger TV geschafft hat, sich bundesweit einen Namen zu machen, hat er auch seinen Faustballern zu verdanken. Die haben es mit der Seniorenmannschaft über 45 Jahren wieder geschafft, eine Deutsche Meisterschaft zu gewinnen. Zuvor hatten die Jugendlichen unter 18 im Jahr 1985 und die U 14-Schülermannschaft 2009 Gold geholt. Was diesen Erfolg für Hasenjäger so besonders macht: Er gehörte wie sein Teamkollege Andreas Weber bereits vor 30 Jahren zum siegreichen Nachwuchsteam und hatte entscheidenden Anteil, dass der LTV in dieser Altersklasse beste Mannschaft in Deutschland war.

So ein bisschen schließt sich für die beiden damit der Kreis, die im Leichlinger Faustball über die Jahre zu "echten" Institutionen geworden sind. Viel Zeit zum Feiern blieb den Leichlingern angesichts der Rückreise und dem gestrigen Arbeitstag jedoch nicht. Das soll in vier Wochen bei einem kleinen Treffen nachgeholt werden.

Richtungsweisend auf dem Weg zum Titel sei das erste Spiel des zweiten Turniertages gewesen, erklärte Hasenjäger. Gegner am Sonntag war nach überstandener Gruppenphase der amtierende Hallenmeister SV Moslesfehn, gegen den sich der LTV dann für das Halbfinale qualifizierte. "In dieser Partie haben wir grandios gespielt und konnten Selbstvertrauen für die weiteren Duelle sammeln", erläuterte der 48-Jährige, der zugleich Leiter der Faustball-Abteilung ist, die rund 60 Aktive umfasst. Mit einem umkämpften 2:1 (7:11, 11:7, 11:8) gegen den SSV Heidenau, der zuletzt in Leichlingen souverän Deutscher Hallen-Meister wurde, zog der LTV ins Finale ein, wo er sich ebenfalls in 2:1 Sätzen (11:6, 7:11, 11:7) gegen den bayerischen Klub MTV Rosenheim durchsetzte. Nach vier Endspiel-Teilnahmen seit der Mannschaftsbildung 2011 "waren wir jetzt auch einfach mal dran, sonst würde uns auch bald der Titel Vizekusen anlasten", entgegnete der Leichlinger mit einem Augenzwinkern, der ausdrücklich die Willensstärke seines Teams lobte. "Das ist in unserem Alter nicht mehr selbstverständlich. Wir sind keine 18 mehr und nicht mehr so im Saft wie noch vor 20 Jahren. Einige von uns sind am zweiten Turniertag morgens aufgewacht und hatten dermaßen Muskelkater, dass es schon eine gute Einstellung brauchte", sagte Hasenjäger, der allerdings zugibt, dass es bei den Faustballern ähnlich wie bei den Fußballern ist: "Der Ehrgeiz nimmt mit dem Alter zu."

(RP)
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