Lokalsport Die Pirates - anfangs schlingernd und jetzt wieder voll auf Kurs

Leichlingen · Leichlingens Drittliga-Handballer haben die Hinrunde auf Platz vier beendet. 2018 will Trainer Frank Lorenzet am Umschaltspiel feilen.

 Ist mit der Hinrunde weitgehend zufrieden: Frank Lorenzet.

Ist mit der Hinrunde weitgehend zufrieden: Frank Lorenzet.

Foto: UM (ARCHIV)

Die Zeit vor und nach dem Jahreswechsel ist irgendwie auch besinnlich. Selbst Frank Lorenzet, der im Grunde immer "unter Strom" steht, wirkt versöhnlich: "Die Hinrunde war für uns zu 80 Prozent positiv", sagt der Trainer und Manager des Handball-Drittligisten Leichlinger TV - und erwähnt dann doch einen Stachel, der tief sitzt: "Das einzige Thema war die Niederlage gegen Menden. Ohne die wären wir jetzt Tabellendritter und hätten zwei Punkte Rückstand auf Dormagen." So überwintern die Blütenstädter auf Rang vier, imm er noch ziemlich nah an den vor der Saison geäußerten Erwartungen.

Dabei holperte es relativ lange in dieser Spielzeit. Zwischenzeitlich irrte der ehemalige Drittligameister durch das Tabellenmittelfeld. Doch auch das hatte Gründe. "Es gab zahlreichen Faktoren. Wir hatten sieben neue Spieler plus die beiden, die nach langwierigen Verletzungen wieder fit wurden. Das ist fast eine komplette Mannschaft", betont Lorenzet. Zudem hätten sich einige Spieler von den guten Leistungen der Vorbereitung blenden lassen. Zu hohe Erwartungen an sich selbst - auch den hohen Druck macht Lorenzet verantwortlich.

"Nach der Auftaktniederlage gegen Dormagen war die Verunsicherung da. Das gipfelte in der Pleite gegen Menden", analysiert der LTV-Coach. Den Aufschwung leitete ausgerechnet eine weitere Niederlage ein. Gegen den scheinbar übermächtigen Tabellenführer TuS Ferndorf scheiterten die Pirates knapp, tankten aber Selbstbewusstsein - und gewann ab da alle restlichen Spiele der Hinserie.

Interessant ist auch die Entwicklung der Spieler. David Kreckler, immerhin bester Torschütze der Liga, saß zuletzt häufiger auf der Bank. "Er macht für sein Alter überragende Spiele", lobt Lorenzet den 35-Jährigen. "Marcus Bouali und Mike Schulz haben das auf Rechts aber ebenfalls sehr gut gemacht. Ich hatte das Gefühl, das erstmal so zu belassen." Eine gute Entscheidung: Die beiden Rekonvaleszenten gehören zu den überragenden Figuren der Hinrunde. Insgesamt sei der Trainer "mit allen Spielern zufrieden", betont er. Auch wer nicht oft auf dem Feld stehe, sei wichtig für die Mannschaft. Das könne auch über das Training kommen.

Große Stücke hält er auch auf Lukas Schulz. Der 23-Jährige erwischte einen mäßigen Start, war dann verletzt und hatte zuletzt den bestechend guten Routinier Valdas Novickis vor sich. "Seine Zeit wird kommen", versichert Lorenzet. "Lukas muss lernen und in seine Rolle reinwachsen."

Für 2018 sieht er seine Mannschaft auf einem guten Weg, besonders bei den Punkten Abwehrverhalten, Torhüterleistungen und Chancenverwertung. Die Deckung war zuvor oft einer der wenigen Schwachpunkte des LTV, der dafür für seine starke Offensive berüchtigt ist. "Das Umschaltspiel nach vorne ist noch nicht so, wie ich mir das vorstelle", blickt Lorenzet voraus. "Außerdem machen wir zu viele individuelle Fehler." Es bleibe also auch im neuen Jahr viel zu tun.

(jim)
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