Lokalsport Die Giants wollen sich gezielt verstärken

Leverkusen · Die Leverkusener Zweitliga-Basketballer sind mit dem bisherigen Saisonverlauf in der ProB nicht sonderlich zufrieden - auch wenn das Minimalziel nach derzeitigem Stand erreicht würde.

 US-Import Donovon Jack (r.) spielt eine ordentliche Saison.

US-Import Donovon Jack (r.) spielt eine ordentliche Saison.

Foto: imago

Achim Kuczmann ist niemand, der schnell in Panik gerät. Der Coach ist ein Urgestein der Giants und steht seit 2011 ununterbrochen an der Seitenlinie. Mit dem 63-Jährigen gelang dem Verein der Aufstieg in den höherwertigen Teil der Zweiten Liga (ProA), musste aber auch den Wiederabstieg in die ProB hinnehmen. Seitdem visiert der Klub den Sprung zurück in die ProA an - auch, wenn dies nicht exakt so kommuniziert wird. "Unser Ziel ist ein Play-off-Platz", sagt Kuczmann. Den hätte Leverkusen nach aktuellem Stand mit sechs Siegen und acht Niederlagen so eben erreicht. In der Zwölfer-Gruppe steht das Team auf dem achten Rang. In den Play-offs würde die Truppe damit auf den Ersten der ProB-Nord treffen.

Auch wenn in den Entscheidungsspielen alles möglich ist: Die Ausgangssituation, das große Ziel zu erreichen, ist denkbar schlecht. Denn perspektivisch wollen die Giants zurück in die ProA - und bleiben hinter diesem Anspruch derzeit weit zurück. "Natürlich können wir nicht wirklich zufrieden sein", sagt Kuczmann. "Aber ich wusste schon vorher, dass die Liga eng sein würde. Klar könnten wir auch 8:6 stehen, aber die Welt ist sportlich noch nicht untergegangen. Wir können unsere Ziele noch immer erreichen, so dass ich optimistisch in die Zukunft sehe."

So ist der Basketball-Trainer. Er sieht die Dinge positiv, stellt sich vor seine Spieler. "Ich kann den Jungs nicht vorwerfen, dass unsere Konstanz so gering ist. Es ist nicht so einfach. Das weiß ich aus meiner aktiven Zeit", sagt Kuczmann. "Es ist nicht so, dass es Mannschaften gibt, die wir unbedingt schlagen müssen. Dafür geht es zu ausgeglichen zu. Manchmal fehlt uns auch einfach ein bisschen das Glück." Der Coach betont, wie engagiert die Mannschaft im Training arbeite. "Charakterlich passt bei uns alles", betont er.

Das stellt Frank Rothweiler auch nicht in Frage. Doch der Basketball-Abteilungsleiter kommuniziert etwas offener, dass der Klub derzeit unzufrieden ist: "Wir bleiben deutlich hinter dem zurück, was wir uns vorgestellt hatten. Die Mannschaft schafft es selten, über 40 Minuten eine konstante Leistung abzurufen." An Kuczmann und Co-Trainer Hansi Gnad geht der Vorwurf nicht. "Ich fühle mich privilegiert, mit zwei so erfahrenen Trainern und ehemaligen Spielern zusammenzuarbeiten. Wir sind mit beiden sehr, sehr gut aufstellt", sagt Rothweiler.

Die Mannschaft nimmt der Abteilungsleiter jedoch nicht so in Schutz: "Die Spieler müssen sich an die eigene Nase packen, dass es nicht gut läuft." Trotzdem verteidigt er die Einkaufspolitik, nicht auf einen herausragenden Basketballer zu setzen, der die Spiele entscheidet, wie es Kerry Carter in der vergangenen Saison getan hatte. Der Fokus liegt nun auf einem ausgewogenen Team. "Dass sie es können, haben sie schon bewiesen", betont Rothweiler.

Gänzlich unzufrieden sind die Giants mit den Importspielern Bruce Beckford, Donovon Jack und Calvin Oldham also nicht. Dennoch denkt der Klub über zusätzliche Hilfe nach. "Wir haben das Fernrohr ausgepackt und Augen sowie Ohren geöffnet", sagt der Abteilungsleiter. Ein Austausch kommt nicht in Frage, aber die zusätzliche Verpflichtung eines EU-Ausländers oder eines deutschen Spielers steht zur Debatte. "Wir hoffen, auf der Position zwei (Shooting Guard) oder drei (Small Forward) jemanden zu bekommen, der uns Punkte von außen gibt und auch zum Korb gehen kann", sagt Kuczmann. Weit entfernt sind die Giants von der Verpflichtung offenbar nicht: "Im Training werden wir diese Woche jemanden dabei haben. Wenn er zu uns passt, könnte das die erhoffte gezielte Verstärkung sein."

(trd)
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