Lokalsport Der LTV leistet sich gegen Ferndorf ein paar Fehler zu viel

Leichlingen · Wie im Hinspiel brachte der Leichlinger Handball-Drittligist den Spitzenreiter an den Rand einer Niederlage, verlor am Ende aber trotzdem.

 Leichlingens David Hansen (mit Ball) traf drei Mal gegen Ferndorf.

Leichlingens David Hansen (mit Ball) traf drei Mal gegen Ferndorf.

Foto: Uwe Miserius

Statt nach dem Spiel gegen den ungeschlagenen Tabellenführer die erhoffte Party zu feiern, trotteten die Drittliga-Handballer des Leichlinger TV mit gesenkten Köpfen vom Feld. Die knappe Analyse nach dem 28:30 (13:14) war die gleiche, wie nach dem Hinspiel. "Da war mehr drin", sagte Kreisläufer Hendrik Rachow, der damit auf einer Linie mit einigen seiner Teamkollegen war.

Schon nach dem 22:23 beim TuS Ferndorf vergangenen November trauerten die Pirates dem großen Coup hinterher. Die schwache Chancenausbeute verhinderte damals wie am vergangenen Freitag einen Erfolg gegen das alles überstrahlende Team der Liga.

"In der zweiten Hälfte war Ferndorf zwei Tore besser", räumte der erneut überzeugende Bastian Munkel fairerweise ein. Der Linksaußen erkannte, dass die beste Offensive der Liga der stabilsten Deckung zu Beginn und in der Schlussviertelstunde zu wenig entgegenzusetzen hatte. Immer wieder spielten die Gastgeber über den Kreis, wo Rachow und nach der Pause auch Jannes Hertlein schwer bearbeitet wurden.

Ein weiteres Problem: Viele Leichlinger Abschlüsse aus dem Rückraum landeten im Block oder an irgendeinem Körperteil der starken Gäste-Torhüter. "Am Ende haben wir vorne ein, zwei technische Fehler zu viel gemacht. Und das entscheidet dann ein Spiel gegen den Spitzenreiter", analysierte Munkel. Auch der insgesamt starke Kreativdirektor Valdas Novickis (sieben Tore) verlor in der Zentrale ab der 40. Minute seine Treffsicherheit.

Über weite Strecken der Partie sah Rechtshänder Munkel sogar spielerische Vorteile beim LTV. "Wir haben besser kombiniert, aber Ferndorf hat eben seine spielerische Klasse", sagte der 31-Jährige. Insbesondere der technisch brillante Jonas Faulenbach (sieben Tore) brach immer wieder durch die LTV-Deckung und zeigte, warum die Gäste mit einer makellosen Bilanz bereits vor drei Wochen die verdiente Rückkehr in die 2. Liga feierten.

Enttäuscht gingen die Leichlinger Fans deshalb nicht nach Hause. Der LTV kämpfte, brachte sich letztlich aber selbst um den verdienten Lohn. "Wir wollten alles geben und das haben wir gemacht. Leider sprang nicht mehr heraus", sagte Munkel. Tabellarisch blieb die siebte Saisonniederlage ohne Folgen: Nachdem die HSG Krefeld gegen den Longericher SC am Samstagabend nur zu einem Remis (22:22) kam, verteidigten die Blütenstädter drei Spieltage vor Saisonende den dritten Platz. Die direkte Qualifikation für die erste Runde des DHB-Pokals wäre damit gesichert.

Auch wenn er die Leistung der Ferndorfer anerkannte, ärgerte sich Trainer Frank Lorenzet nach der Partie. "Ob der Sieg verdient war, weiß ich jetzt nicht", sagte der 50-Jährige, der mit einigen Pfiffen der Schiedsrichter haderte. Auch laut Rachow trafen die Unparteiischen nach der Pause überwiegend Entscheidungen gegen die Blütenstädter, die das Spiel letztlich aber nicht wegen der Leistung der Schiedsrichter verloren.

LTV Stecken, Mundhenk - M. Schulz (1), Kreckler (5/2), Rachow (1), Novickis (7), Hansen (3), Munkel (4), Hertlein (4), Menzlaff (3).

(jim)
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