Lokalsport Das Drama der RTHC-Damen - Teil zwei

Leverkusen · Wie im Vorjahr verpasste das Team von Trainer Volker Fried den Aufstieg. Nach der 2:3-Niederlage herrschte bei den Leverkusenerinnen Frust pur. Ein Remis gegen ETuF Essen hätte für ihr großes Ziel gereicht, am Ende feierte der Gegner.

 Eva Lehmann (rechts) und ihre Teamkolleginnen vom RTHC erlebten einen bitteren Nachmittag in Essen.

Eva Lehmann (rechts) und ihre Teamkolleginnen vom RTHC erlebten einen bitteren Nachmittag in Essen.

Foto: MISERIUS

Es hat wieder nicht geklappt: Die Hockeyspielerinnen des RTHC haben den Aufstieg in die 2. Bundesliga erneut auf der Zielgeraden verpasst. Im letzten Saisonspiel unterlagen die Leverkusenerinnen gestern gegen ETuF Essen 2:3 (1:2) und stehen nun, wie im Vorjahr, mit leeren Händen da. Besonders bitter: Weil die Konkurrenz günstig spielte, hätte ihnen ein Unentschieden gereicht. So aber beendet der RTHC die Saison auf Platz drei. Auf Leverkusener Seite herrschte nach Spielende pure Enttäuschung, während der Gegner aus Essen hüpfte, tanzte und den Aufstieg ausgiebig feierte. Den Frust konnte man in den Gesichtern der RTHC-Damen deutlich sehen. Die gut 500 Meter vom Kunstrasen zurück zur Umkleide auf der Anlage am Essener Baldeneysee dauerten gefühlt eine halbe Ewigkeit. Keine Worte, kein Miteinander, sondern nur hängende Köpfe waren zu beobachten. Es dauerte eine Weile, bis es die ersten Analysen gab.

Spielführerin Dana Wagner war entsprechend bedient: "Man kann dafür eigentlich keine Worte finden. Das ist einfach unfassbar und im Vergleich zum letzten Jahr noch viel schlimmer. Wir werden uns nun Anfang der Woche zusammensetzen und darüber sprechen, wie es weitergeht. Ich glaube aber nicht, dass es innerhalb der Mannschaft einen Knacks gibt." Auch Trainer Volker Fried, der in seiner langen Karriere schon einige Höhen und Tiefen miterleben musste, tat sich schwer: "Das ist unglaublich bitter. Wir hatten uns den Aufstieg vor der Saison als Ziel gesetzt. Es gab von uns in der Offensive viele gute Szenen, aber immer hat eine Kleinigkeit gefehlt. Dass am Ende sogar ein Remis gereicht hätte und uns nur ein Tor fehlte, ist dramatisch. Ich denke, dass wir ein paar Tage brauchen werden, um das zu verarbeiten."

Zuvor hatte es über 70 Minuten ein nervöses Spiel gegeben. Beiden Teams war die Wichtigkeit der Partie anzumerken. Der RTHC, der kurzfristig ohne Uli Meyer-Lindemann auskommen musste, war bemüht, hatte aber sichtbare Probleme im Ausspielen der Offensivaktionen. Demgegenüber kam der Gastgeber schon mit der zweiten Torchance zur Führung.

Geschockt war das Fried-Team aber nicht: Zwei Minuten später erzielte Fina Pütz den Ausgleich. Der hielt aber nicht lange, weil der RTHC vor und nach der Pause patzte - und plötzlich 1:3 zurücklag. Wieder zeigte Leverkusen Moral und kam erneut durch Pütz zum Anschlusstreffer. Mehrfach hatten die Leverkusenerinnen anschließend den Ausgleich auf dem Schläger. Ein Treffer konnte aber nicht mehr bejubelt werden. Stattdessen flossen Tränen.

RTHC: Victoria Clement, Johanna Fleck, Jule Hänel, Ella Hartke, Lotte Hartke, Sina Lampe, Eva Lehmann, Ulrike Meyer-Lindemann, Anna Mielke, Ronja Mittmann, Maren Noormann, Serafina Pütz, Anne Rings, Lisa Schumacher, Fiona Schwarzer, Luisa Seekamp, Jana Sonneborn, Nora Sonneborn, Madita Tautz, Franziska Unzeitig, Dana Wagner, Stella Wallbaum, Lea Wolff.

(knü)
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