Lokalsport 9:1 - Schlebusch watscht VfL ab
Leverkusen · Eine Halbzeit lang hält der VfL Leverkusen im Derby der Fußball-Landesliga mit, dann bringt ein Platzverweis die Gäste durcheinander. Maik Maier trumpft nicht nur mit drei Toren auf.
David Lehmann konnte einem Leid tun: Der Torwarttrainer des VfL Leverkusen musste zur Halbzeit ins Tor, da Mike Urbanczyks Verletzung wieder aufgebrochen war. 45 Minuten später hatte Lehmann siebenmal hinter sich greifen müssen beim 9:1 (2:1) des SV Schlebusch gegen den VfL.
"Bis zum Platzverweis war das ganz ordentlich. Dann aber haben wir uns selbst um alles gebracht", sagte VfL-Trainer Dario Paradiso ernüchtert. Er machte als Knackpunkt die 50. Minute aus, als Adrian Studnitzka - bereits verwarnt - mit einer Grätsche vor dem Strafraum Denis Labusga abräumte, Gelb-Rot sah und Yannik Raufeiser mit dem Freistoß Lehmann zum 3:1 überwand. "Ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment machen. Sie hat geduldig die Chancen rausgespielt und sich auch vom 0:1 nicht beeindrucken lassen", sagte Schlebuschs Coach Stefan Müller erfreut.
Der Außenseiter von der Tannenbergstraße war nämlich in der 16. Minute durch ein Traumtor von Samet Cetin nach feiner Vorarbeit von Sana Saidykhan in Front gegangen. Wirklich beeindruckt aber waren die Hausherren nicht. Christopher Hinzmann stoppte in der 20. Minute Cetin hart, so dass der minutenlang behandelt werden musste, weil er unglücklich mit vollem Tempo auf den SVS-Verteidiger geprallt war - danach kippte die Partie.
Fünf Minuten später glich Tim Herbel mit einem abgefälschten Schuss aus, Nedim Basic erzielte in der 40. Minute das 2:1 nach überragender Vorarbeit von Maik Maier. Mit Basics 4:1 - erneut auf Maier-Vorlage - war die Partie entschieden und die Moral des VfL gebrochen. "Danach sind wir leider auseinandergefallen. Das kann man aber gegen so ein Topteam nicht verhindern", konstatierte Paradiso, der zwar neue Kräfte brachte, die aber nichts mehr an der Dominanz des SVS änderten.
Maier verwandelte einen Strafstoß zum 5:1 (68.) - Lehmann hatte ihn gefoult. Dominik Dohmen durfte sich nach einem Eckball mutterseelenallein drehen und eiskalt zum 6:1 (71.) verwandeln. Maier vollendete einen schnellen Angriff zum 7:1 (75.), bediente Joker Sascha Künzel fein zum 8:1 (84.) und besorgte mit seinem dritten Treffer in der Schlussminute den in der Höhe verdienten Endstand. "Nur 50 Minuten gut stehen reicht einfach nicht", bemerkte Paradiso, der bis zu Studnitzkas Bärendienst mit einer Fünferkette Schlebusch zu viel Geduld gezwungen hatte. Als dann noch Mehmet Sezer in der 70. Minute ausgepumpt runter musste, fügten sich die Jungs des VfL in ihr Schicksal. "Das war eine gute Antwort auf unser schlechtes Spiel bei Fortuna Köln", fasste Müller den Kantersieg zusammen.