Leverkusen SPD will Tunnellösung über den Bundestag durchsetzen

Leverkusen · Der Bundestagsabgeordnete Karl Lauterbach (SPD) bereitet nach eigenen Angaben einen sogenannten Entschließungsantrag zum A1-Ausbau vor, den er in den Bundestag einbringen will.

 Die Autobahn 1 führt mitten durch Leverkusen und soll ausgebaut werden. Bürger fordern, dass sie in einen Tunnel verlegt wird.

Die Autobahn 1 führt mitten durch Leverkusen und soll ausgebaut werden. Bürger fordern, dass sie in einen Tunnel verlegt wird.

Foto: Miserius, Uwe

Damit hofft er, den Bau eines Tunnels anstelle einer zwölfspurigen Stelzenbrücke zwischen dem Ende der neuen Rheinbrücke und dem Autobahnkreuz Leverkusen durchsetzen zu können.

"Beim Bauministerium ist die Entscheidung für die Stelze offensichtlich noch vor dem Abschluss der Machbarkeitsstudie gefallen", sagt der SPD-Politiker nach einem Gespräch am Montag mit Oberbürgermeister Uwe Richrath, dem CDU-Bundestagsabgeordneten Helmut Nowak und dem Parlamentarischen Staatssekretär Enak Ferlemann im Verkehrsministerium in Berlin. Ferlemann habe einmal mehr klipp und klar gesagt: "Wir werden das nicht machen mit dem Tunnel." Und dabei betont, dass er ein "Freund klarer Ansagen" sei.

Überraschend sei die Aussage nicht. "Herr Ferlemann hat schon in früheren Gesprächen erklärt, dass der Bund den Tunnel angesichts des zu erwartenden Verkehrs nicht für nötig hält. Wenn Leverkusen ihn wolle, müsse NRW den Bau bezahlen und die Stadt den Betrieb des Tunnels." Letzterer sei mit rund einer Million Euro im Jahr zu veranschlagen. "Das kann die Stadt nicht zahlen und sollte sie auch nicht." Denn bei einem solchen Bauvorhaben gehe es nicht nur um wirtschaftliche Aspekte — die seien es aber, die das Bundesverkehrsministerium im Fokus habe —, sondern auch um die Belange der betroffenen Bevölkerung.

Sollte der Bundestag mehrheitlich dem Entschließungsantrag der SPD folgen, könne der Bund auch gegen seinen Willen dazu gebracht werden, den Tunnel durch Leverkusen zu bauen und zu betreiben.

Das Bundesbauministerium versucht derweil, die Wogen zu glätten, und will von einer bereits getroffenen Entscheidung offiziell noch nichts wissen. Der Bauabschnitt vom Autobahnkreuz Leverkusen-West bis zum Kreuz Leverkusen sei noch in einem frühen Planungsstadium. "Hier erarbeitet das Land NRW gerade eine Machbarkeitsstudie, in die auch ein Gutachten im Auftrag der Stadt Leverkusen zum Gefahrguttransport einfließen wird", teilt eine Sprecherin mit. "Erst wenn diese Unterlagen vorliegen, kann über eine Tunnellösung beraten werden."

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