Leverkusen SPD und CDU machen Bürgersteig eng

Leverkusen · In der Bezirksvertretung I setzten sich die beiden Parteien mit ihrer Forderung durch, den Autofahrern auf der Hitdorfer Straße mehr Raum zu geben.

 Mehr Raum für Fußgänger hatten sich die Bürger in der Planungswerkstatt zur Hitdorfer Straße gewünscht. Die Politik beschloss das Gegenteil.

Mehr Raum für Fußgänger hatten sich die Bürger in der Planungswerkstatt zur Hitdorfer Straße gewünscht. Die Politik beschloss das Gegenteil.

Foto: um (Archiv)

Die Diskussion in der Bezirksvertretung war heftig und lang: Am Ende stand ein Beschluss, der die Planung der Stadt Leverkusen zum Ausbau der Hitdorfer Straße in wesentlichen Teilen pulverisiert. SPD und CDU setzten sich mit ihrer Forderung durch, den Autofahrern auf der Hitdorfer Straße mehr Raum zu geben. Die Fahrbahnbreite dürfe nirgendwo weniger als 4,5 Meter betragen, hieß es.

Wer verstehen will, warum gerade dieser Beschluss so heftig umkämpft war, muss in die Vergangenheit blicken.

Es war im Oktober 2013, als die Stadt Leverkusen alle Bürger zu einem Workshop aufrief. Thema: die Umgestaltung der Hitdorfer Straße und der Ringstraße. Der Appell fruchtete: Schon zum Auftakt war der Saal der Grundschule Lohrstraße gut gefüllt. 34 Teilnehmer meldeten sich zudem für die zweitägige Arbeit in Kleingruppen, darunter auch zahlreiche Politiker. Am Ende standen diverse Wünsche für den Ausbau der Hitdorfer Straße fest. Unter anderem:

- Verkehrsberuhigende Elemente (Engstellen) sollten angeordnet werden, bestehende Überquerungshilfen sollten beibehalten, zudem neue angelegt werden.

- In Bereichen, in denen keine oder nur sehr schmale Gehwege vorhanden sind, sollten welche angelegt beziehungsweise verbreitert werden.

Trend damals war eindeutig: Den Fußgängern muss mehr Raum gegeben werden, der Autoverkehr auf der Hitdorfer Straße muss ein wenig eingeschränkt werden.

Genau das Gegenteil hat die Bezirksvertretung in ihrer Sitzung am Montagabend nun beschlossen. Dem Antrag von SPD und CDU folgend heißt es nun unter anderem, Ziel sei eine Mindestfahrbahnbreite von fünf Metern, 4,50 Meter dürfen nicht unterschritten werden. Die Antragsteller begründeten das so: Die geplanten Abschnitte mit Fahrbahnbreiten von nur 4,30 Meter machten einen Begegnungsverkehr unmöglich. 70 Prozent der Pkw-Modelle seien inzwischen breiter als zwei Meter, die breitesten SUVs und Vans sogar fast 2,30 Meter. Begegnungsverkehr werde zum Standardgefahrenpotential. Rückstaus und lange Stehzeiten seien die Folge. Das führe zum Ausweichen auf die Ringstraße.

Wer nun Bürgerwillen erfüllt - Stadt oder Politik - muss sich jeder selbst aussuchen.

(RP)
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