Leverkusen Sparkassenchef fordert FDP-Politiker Ferber zur Richtigstellung auf

Leverkusen · Der ehemalige FDP-Ratsherr Friedel Ferber und Sparkassenchef Manfred Herpolsheimer sind keine besten Freunde: Gestern trafen sie sich in der Sparkassenzentrale zum fünfminütigen Vier-Augen-Gespräch.

 Chef der Leverkusener Stadtsparkasse: Manfred Herpolsheimer.

Chef der Leverkusener Stadtsparkasse: Manfred Herpolsheimer.

Foto: Sparkasse Leverkusen

Anlass: Friedel Ferber, der in Leverkusen FDP-Ehrenvorsitzender ist, hatte gefordert, "die Macht des Sparkassenchefs in Leverkusen zu beschränken".

Es ging darum, wer über die Verwendung der Sparkassen-Ausschüttung bestimmt. Ferber verlangte, dass die Stadt "wieder selbst entscheidet, an welche Institutionen und Projekte das Geldinstitut einen Teil seiner Gewinne spendet". Dies hatte Ferber als Bürgerantrag an die Stadt formuliert. Sparkassenchef Herpolsheimer sagte gestern, die Darstellung im Antrag sei einfach falsch. Deshalb habe er Ferber zum Gespräch gebeten.

Tatsächlich stellten Sparkassen-Verwaltungsrat und Stadtrat den Jahresabschluss der Sparkasse fest. Der Rat bestimme auch über die Gelder der Ausschüttung. "Ich nehme darauf keinen Einfluss", betonte Herpolsheimer im Telefonat mit unserer Redaktion. Dies laufe schon seit Jahrzehnten so.

Er habe deshalb also Ferber nur aufgefordert, alle Angaben "unverzüglich" richtigzustellen, "anderenfalls werde/müsse die Sparkasse rechtlich gegen ihn vorgehen", betonte Herpolsheimer. Ferber wollte aber dazu erst am kommenden Freitag mit seinem Anwalt Dr. Walter Mende sprechen. Dem Sparkassenchef war das zu lang, deshalb hat er sinngemäß gesagt: "Dann unterhalten wir uns eben nur noch über die Anwälte." Herpolsheimer meinte auch: Eine Richtigstellung zu verlangen, das sei ja wohl kein Zwang.

Laut Ferber formulierte der Sparkassenchef so: "Ziehen Sie Ihren Antrag zurück. Bei Nichtbefolgung werden sich sonst meine Anwälte darum kümmern." So schrieb es Ferber gestern an den Oberbürgermeister Uwe Richrath - und zog seinen Antrag zurück. Herpolsheimer begrüßte dies gestern. An Richrath hatte Ferber zuvor geschrieben: "Da ich mich nicht in endlose Auseinandersetzungen mit der Sparkasse ... begeben möchte, werde ich auf eine weitere Beratung meines Antrags verzichten müssen; er ist also zwangsweise zurückgezogen. Bitte geben Sie, diese meine Entscheidung, an die Sparkasse weiter."

(US)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort