Leverkusen Sparkasse: Kritik an "90 Meter Langeweile"

Leverkusen · Ende des Monats wird die Opladener Filiale neu eröffnet. Politisch gerät das Geldinstitut jetzt schon in die Diskussion.

 Ratsherr Markus Pott hat mit seiner Ratsgruppe schon 2008 gefordert, dass die Sparkasse und die Stadt nach einer "Attraktivierungslösung" für die Sparkassenfiliale in Opladen suchen. (Die Krümmung des natürlich geraden Gebäudes ist fototechnisch bedingt).

Ratsherr Markus Pott hat mit seiner Ratsgruppe schon 2008 gefordert, dass die Sparkasse und die Stadt nach einer "Attraktivierungslösung" für die Sparkassenfiliale in Opladen suchen. (Die Krümmung des natürlich geraden Gebäudes ist fototechnisch bedingt).

Foto: Schütz

In der völlig veränderten Sparkassen-Filiale Opladen ging es gestern rund: Die Bauarbeiter sind im Endspurt, spachteln Wände und sorgen für feines Ambiente. Die Kunden laufen um die neu geschaffene Automateninsel im Kreis, um die oft noch unbekannte Position des Geldautomaten oder des Kontoauszugsdruckers zu finden. Währenddessen schaut Opladen Plus-Ratsherr Markus Pott von der Fußgängerzone Bahnhofstraße traurig auf die fast unveränderte Fassade des Sparkassengebäudes Opladen: "Ich sehe hier nur 90 Meter Langeweile", kritisiert der Politiker, diese Tristesse werde auch noch durch die Front der Commerzbank verlängert. "Schade, die Sparkasse hat den großen Umbau ihrer Filiale nicht genutzt, um das Gebäude nach außen zu öffnen und so zur Entwicklung des Stadtkerns von Opladen beizutragen. Die Sparkasse hat alles sehr ordentlich gestaltet, aber das auch ohne Esprit."

Pott hatte bereits 2008 mit seiner Ratsgruppe Pro Opladen eine sogenannte Attraktivierungslösung für das Filialgebäude mitten in Opladen gefordert. Stadt und Sparkasse sollten gemeinsam eine Idee entwickeln. Pott regte auch an, die Außenfront zwei Meter in die Fußgängerzone zu verschieben, damit dann kleine Geschäfte, etwa ein Blumenladen und andere Läden, den Gebäuderiegel auflockerten und für mehr Bewegung in Opladen-Mitte sorgten.

Zurückhaltend, wie Geldinstitutsvertreter nun mal sind, aber dennoch erstaunt reagierte Sparkassen-Sprecher Benjamin Rörig auf die Pott-Kritik: "Wir haben uns als Sparkasse für die Modernisierung der Opladener Filiale entschieden und damit stärken wir den Standort Opladen. Wir, die Sparkasse, sind ein Frequenzbringer für das Zentrum." Viele Kunden, die zur Filiale gingen, seien auch Kunden der umliegenden Geschäfte.

Ende Oktober wird die neu gestaltete Filiale offiziell wiedereröffnet. Die Sparkasse installierte das "Open Banking Konzept", wie es in Schlebusch und Wiesdorf schon umgesetzt wurde. Bis zu 40 Mitarbeiter werden die "Quantität und die Qualität" der Filiale Opladen stärken, versichert Rörig. Die Sparkassen-Büros im 1. und 2. Obergeschoss werden freigezogen und an Privatfirmen vermietet. "Wir haben also keine überschüssigen Flächen und lassen nichts leer stehen."

(RP)
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