Hohe Kosten für Abschlussfest So kämpften Leverkusener Schüler für ihren Abiball

Leverkusen · Jahrelang verkauften sie in den Pausen Brötchen und Kaffee, nun dürfen sie feiern: Die Abiturienten des Landrat-Lucas-Gymnasiums in Opladen mussten jahrelang schuften, um ihren Abiball zu finanzieren.

 Joe-Ann Hülstrunk, Sharon van Gameren und Chiara Sauer (v.l.) gehören zum Planungskomitee für den Abiball am Landrat-Lucas-Gymnasium. Der steigt im "Forum" und kostet 35.000 Euro.

Joe-Ann Hülstrunk, Sharon van Gameren und Chiara Sauer (v.l.) gehören zum Planungskomitee für den Abiball am Landrat-Lucas-Gymnasium. Der steigt im "Forum" und kostet 35.000 Euro.

Foto: Uwe Miserius

Am 8. Juli soll die große Sause zum bestandenen Abitur am Landrat-Lucas-Gymnasium steigen. Ein Jahr lang haben die Schüler dafür regelrecht geschuftet. Für ihr großes Fest, das das Ende ihrer zwölfjährigen Schulzeit krönen soll, haben sich die 270 Schüler der Jahrgangsstufe das "Forum" in Wiesdorf ausgesucht. Denn sie brauchen Platz für 1200 Gäste.

Eine Großveranstaltung, die nicht nur viel Organisation benötigt, sondern auch eine ganze Menge Geld kostet. Rund 35.000 Euro werden für den Ball zu Buche schlagen. Finanzieren werden die Abiturienten des Landrat-Lucas-Gymnasiums das mit den Einnahmen verschiedener Verkäufe.

Schüler verkauften in der Pause Snacks

"Über ein Jahr haben wir bei jeder Schulveranstaltung und in jeder Pause Sandwiches und Kuchen, Waffeln, Brötchen und Getränke verkauft", erzählt Chiara Sauer. Die 18-Jährige hat neben Abiturvorbereitung und Klausuren unter anderem mit Joe-Ann Hülstrunk und Sharon van Gameren im Komitee den großen Ball mitgeplant. "Außerdem finanzieren wir den Ball durch den Verkauf der Abizeitung und mit Hilfe von Sponsoren." Letztendlich müssen auch die Gäste für eine Eintrittskarte zahlen.

Allein die Kosten für das Catering für die über 1000 Gäste werden sich auf rund 30.000 Euro belaufen. Hinzu kommen die Saalmiete von fast 3000 Euro und zusätzlich das Programm: "Für die Unterhaltung haben wir zum Glück viele talentierte Schüler in unserer Stufe, die singen oder ein Instrument spielen. Auch ein Lehrer wird mit seiner eigenen Band auftreten, so dass wir dafür nicht so viel Geld ausgeben müssen", sagt Sauer. Nur der DJ, der nach dem Abendessen die Party anheizen soll, wird einige hundert Euro Gage kassieren. Nicht zu vergessen die Gema-Gebühren: "Da müssen wir auch noch mal 900 Euro zahlen", zählen die Komitee-Mitglieder auf.

Ein teures Unterfangen, das sich die Abiturienten aber nicht nehmen lassen wollen. Denn vor allem nach den letzten harten Monaten will der Jahrgang, umgeben von Familie und Freunden, ein letztes Mal richtig miteinander feiern.

Der Anlass ist die Mühen wert

"Man freut sich zwar die ganze Zeit darauf. Aber jetzt, wo der Moment näher kommt, blickt man mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf die Zeit. Es geht schließlich ein Lebensabschnitt zu Ende." Schon im August werden einige der Jahrgangsstufe eine Ausbildung beginnen, andere starten im Oktober mit einem Studium. Ihre Wege werden sich trennen - trotz Versprechen, den Kontakt zu halten. "Viele werden bestimmt auch die Stadt verlassen, woanders studieren oder arbeiten", merkt Chiara Sauer an.

Deswegen soll ihr letztes großes gemeinsames Fest, zu dem vor allem bei den jungen Damen auch das passende Kleid gehört, ein voller Erfolg werden. Trotz der Kosten.

(RP)
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