Leverkusen Silvesterparty im Freien

Leverkusen · Etwa 1000 Besucher feierten das neue Jahr tanzend im Winterdorf vor dem Rathaus in Wiesdorf. Auch Flüchtlinge teilten das Vergnügen.

 Frank Jackmuth (2.v.r.) freute sich mit Gästen über eine gelungene Silvesterparty in seinem Winterdorf vor dem Rathaus in Wiesdorf.

Frank Jackmuth (2.v.r.) freute sich mit Gästen über eine gelungene Silvesterparty in seinem Winterdorf vor dem Rathaus in Wiesdorf.

Foto: Ralph Matzerath

Konsequenzen aus der Terrorwarnung in Brüssel zu ziehen, hielt Frank Jackmuth nicht für erforderlich. "In Leverkusen mache ich mir keine Sorgen", sagte der Veranstalter vor Beginn der Silvesterparty im Wiesdorfer Weihnachtsdorf. Auch auf Taschenkontrollen wurde verzichtet. Er behielt Recht. Bis morgens um 1 Uhr gab es keinerlei Vorfälle. Fast 1000 Menschen hatten das neue Jahr vor dem Rathaus in Wiesdorf begrüßt. Kurz vor Mitternacht starteten sie zusammen mit DJ Raphael den Countdown. Nach 3-2-1 gab es kein Halten mehr. Pünktlich zum Jahreswechsel fielen sich Freunde und fremde Menschen in die Arme, wünschten sich ein frohes neues Jahr. Und auf Leverkusens größter Open-Air-Silvesterparty startete ein imposantes Feuerwerk mit mehreren hundert Raketen.

Eine Flüchtlingsfamilie aus dem Irak sah staunend zu. Eltern und drei Kinder waren aus der Schule Görresstraße in Küppersteg gekommen, um gemeinsam mit Leverkusener Bürgern zu feiern. "Hier gibt es Freiheit und Glück", freute sich der Familienvater. Silvesterraketen und -Feuerwerk machten ihnen keine Angst, sagten die Flüchtlinge. Auf Rahmenprogramm bei der großen Sause mussten die Besucher auf dem Rathaus-Vorplatz zwar verzichten. Das tat der Stimmung aber keinen Abbruch. "Gute Party mit toller Atmosphäre", urteilten Klaus Gauditz und Ehefrau Gabrielè aus Köln, ehe sie mit Veranstalter Frank Jackmuth und dessen Ehefrau Nadine auf das Jahr 2016 anstießen.

Das Ehepaar Jackmuth ist übrigens seit 21. Mai 2015 verheiratet. Es war am 6. Dezember 2014 auf der Bühne des Winterdorfes, als der "Party König" seiner Lebensgefährtin einen öffentlichen Heiratsantrag machte. Zur Unterhaltung seiner Gäste hatte der 48-jährige Inhaber des Winterdorfes, der sich als "Schausteller mit Leib und Seele" bezeichnet, einen professionellen Diskjockey engagiert.

Mit fetzigen Fetenhits und Evergreens sorgte DJ Raphael dafür, dass es die passende Musik zum Abtanzen gab und die Tanzfläche weitestgehend gut gefüllt war. Abrocken wollten auch drei Frauen, nachdem sie sich mit Glühwein und Amaretto aufgewärmt hatten. Kevser (31) war aus Remscheid angereist, um das Jahr "mit netten Leuten gut ausklingen" zu lassen. Alexandra (46) aus Opladen wollte in erster Linie tanzen und Spaß haben. Steffi (30) aus Schlebusch bekam den Tipp von ihrer Arbeitskollegin und hatte ihr Kommen nicht bereut, zog sie zum Abschluss der Fete ihre persönliche Bilanz.

Bereits zum Jahreswechsel 2011/2012 wurde Silvester auf dem ChristkindchenMarkt gefeiert. Damals lief es jedoch nicht so gut. Bis 23 Uhr regnete es. Nachdem Jackmuth das Personal heimschickte, füllte sich der Platz zusehends. Weil es diesmal trocken blieb, hatte Jackmuth vorgesorgt und das Sicherheitspersonal aufgestockt. Die einzigen Tropfen fielen als Schnee vom Himmel. Und zwar immer dann, wenn der DJ die Schneekanone betätigte. Zahlreiche Kinder versuchten vergnügt, die künstlichen Schneeflocken zu fangen. Nebelmaschine und Licht sorgten für weitere Effekte.

Was fehlte, war nur das Feuerwerk, das bei der Premiere noch vom Parkdeck der Rathaus-Galerie abgefeuert worden war. Es wurde aus Sicherheitsgründen abgesagt. Aber die Feiernden hatten vorgesorgt und ihr eigenes Feuerwerk mitgebracht.

(gkf)
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