Leverkusen "Serviceoffensive" - AOK wehrt sich gegen Kritik

Leverkusen · Regionaldirektor Frank Mäuer kann die Aufregung über die Schließung der Filiale in Opladen nicht verstehen.

 Der zuständige AOK-Regionaldirektor Frank Mäuer.

Der zuständige AOK-Regionaldirektor Frank Mäuer.

Foto: AOK

Die Kunden der AOK-Filiale in der Bahnstadt stehen seit Ende November vor verschlossenen Türen. Denn ihre Opladener Geschäftsstelle hat die Krankenkasse vorerst komplett zugemacht. Regionaldirektor Frank Mäuer weiß von gerade einmal einem Kunden, der sich deswegen beschwert habe. Einige andere Anrufer seien "überrascht gewesen". Mehr nicht. "Wir haben eigene Pflegeberater und fahren zu den Kunden raus", sagt er und betont, das sei ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber anderen Krankenkassen.

Der Regionaldirektor wehrt sich gegen den Vorwurf, Versicherte aus Leichlingen (wurde bereits vor über zehn Jahren geschlossen) und Opladen müssten jetzt weite Wege mit Bus und Bahn zurücklegen. Dumm gelaufen sei offenbar nur der schnelle Wechsel in Opladen, der so nicht geplant war. "Eigentlich wollten wir die eine Niederlassung schließen und gleichzeitig die andere aufmachen", räumt Mäuer ein. Aber der Nachmieter habe es eilig gehabt.

Die AOK war erst vor vier Jahren von der Fußgängerzone in das neue Stadtquartier gezogen. "Wir sind mit der Erwartung in die Bahnstadt gegangen, dass der Hochschul-Campus dort bald eröffnet wird", sagte Regionaldirektor Frank Mäuer Ende Januar gegenüber unserer Redaktion. Zudem habe man auf junge Familien und das Mehrgenerationenhaus gesetzt. Doch der Campus Bahnstadt ist noch nicht fertig - Spatenstich war im vergangenen Jahr - "und zu uns kamen kaum Kunden", berichtete Mäuer vor einem Monat.

Jetzt sagt er: "Es stimmt nicht, dass wir Geld sparen wollen, wir werden schon bald mehr Mitarbeiter in der Beratung einsetzen." Die AOK habe in Opladen nur begrenzte Öffnungszeiten angeboten. "Da hatten wir zwei Mitarbeiter", aber die Niederlassung sei nicht gut angenommen worden. "Deswegen suchen wir gerade eine neue Niederlassung in Wiesdorf. Dort treffen wir mehr Kunden an", kündigt der Regionaldirektor an. Geplant seien tägliche Öffnungszeiten von 8 bis 16 Uhr und mehr Mitarbeiter. Das Ganze sei eine "Serviceoffensive. Wir sind eine Ortskrankenkasse und dort vor Ort, wo es für die Kunden am besten ist." Das mache die Kasse nicht nur in Leverkusen so, sondern im ganzen Rheinland. In Wipperfürth etwa sei man kürzlich aus einer Rand- in eine Innenstadtlage umgezogen. In Wiesdorf stünden bereits vier Mietobjekte für die neue Niederlassung in der engeren Auswahl, ergänzte Mäuer.

(ilpl)
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