Leverkusen Schulstreich-Geständnis: "Wir haben das Lehrer-Goggomobil versteckt"

Leverkusen · Für Marlies Stuhrmann ist der Termin im Lokal "Zorbas" in Quettingen etwas ganz Besonderes. Denn schließlich trifft sie sich mit ihren ehemaligen Schulfreunden zum 60. Jubiläum. 1957 hatten 41 Schüler ihren Schulabschluss an der ehemaligen Volksschule in Quettingen (heute KGS Don-Bosco-Schule) absolviert - nun trafen sich zwölf von ihnen im Lokal von Panagiotis Kalogeridis, den alle nur "Willi" nennen. "Wir waren schon lange auf der Suche nach einem neuen festen Ort, und Willi hat direkt gesagt, dass er uns aufnimmt", berichtet Stuhrmann, die in Schulzeiten Klassensprecherin war und heute noch für die Organisation der Treffen verantwortlich ist.

 Nach 60 Jahren: Marlies Stuhrmann (2.v.l.) organisierte das Treffen der ehemaligen Quettinger Volksschüler, bei dem etwa Udo Schlossarek (l.) und Uschi Krawietz (r.) alte Bilder mit den übrigen ehemaligen Mitschülern bestaunten.

Nach 60 Jahren: Marlies Stuhrmann (2.v.l.) organisierte das Treffen der ehemaligen Quettinger Volksschüler, bei dem etwa Udo Schlossarek (l.) und Uschi Krawietz (r.) alte Bilder mit den übrigen ehemaligen Mitschülern bestaunten.

Foto: UM

20 Jahre nach dem Abschluss trafen sich die ehemaligen Klassenkameraden zum ersten Mal. Doch im Laufe der Zeit hätten ehemalige Lokale zugemacht wie zuletzt die Bahnhofsgaststätte Opladen. Eigentlich hätte alle fünf Jahre ein Treffen stattfinden sollen, doch laut Stuhrmann ist dieser Turnus mittlerweile zu lang: "Wir werden alle ja immer älter", sagt die 75-Jährige, "da haben wir uns irgendwann auf kürzere Zeiten geeinigt. Jetzt treffen wir uns jedes Jahr."

Erinnern kann sie sich an die Schulzeit noch gut. Zum Beispiel an die Klassenclowns, die andere gerne zu mancher Tat anstifteten. Die säßen auch heute noch mit flotten Sprüchen am Jubiläumstisch. Namen wollte sie nicht verraten, allerdings wurden ein paar Geschichten ausgepackt. Da wurden etwa die Sportschuhe hinter die Tafel geworfen, an die der Leidtragende dann nicht mehr rankam. "Dann gab es noch einen jungen Lehrer, der bei uns seine erste Stelle bekam", plaudert Stuhrmann, "der kam immer mit seinem kleinen Goggomobil. Das haben wir dann vom Lehrerparkplatz hinter die Schule getragen, und er hatte verzweifelt nach Schulschluss sein Auto gesucht." Trotzdem sei aus dem Lehrer etwas geworden, schließlich hätte er später an einer Universität als Professor doziert.

Die meisten Schulfreunde, die regelmäßig zum Treffen erscheinen würden, seien auch aus Leverkusen. Doch so mancher hatte eine weitaus größere Anfahrt. Ein ehemaliger Mitschüler etwa reiste aus Esens (Ostfriesland) rund 350 Kilometer an.

(hawk)
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