Leverkusen Schützenfest Bürrig/Küppersteg: Noch nie so lange auf König gewartet

Leverkusen · Die Sankt Sebastianus Schützenbruderschaft Bürrig/Küppersteg hat einen Vereinsrekord gebrochen: Noch nie dauerte es so lange, bis der neue König ausgeschossen war. Erst mit dem 316. Schuss stand gestern Abend um 20.37 Uhr fest: Brudermeister Anton Schmitz (55), der 2012 bereits Schützenkaiser bei den Sebastianern war, will es noch einmal wissen.

 Der große Festzug mit zehn befreundeten Vereinen und Musikkapellen durch Bürrig warnicht nur genuss-, sondern auch stilvoll. Oben rechts: Um 20.37 Uhr wurde "Toni" Schmitz neuer Schützenkönig.Ehefrau Angelika freut sich mit.

Der große Festzug mit zehn befreundeten Vereinen und Musikkapellen durch Bürrig warnicht nur genuss-, sondern auch stilvoll. Oben rechts: Um 20.37 Uhr wurde "Toni" Schmitz neuer Schützenkönig.Ehefrau Angelika freut sich mit.

Foto: Uwe Miserius

Dabei ist das Schießen auf den Holzvogel bei der Sankt Sebastianus Schützenbruderschaft Bürrig/Küppersteg schon seit längerem nicht mehr die Haupt-Attraktion.

Und so war auch das jüngste Fest rund um die Bundeshalle eingebettet in eine Vielzahl diverser Veranstaltungen.

Den Auftakt übernahm ein stimmungsvoller Dämmerschoppen am Freitag. Er wurde fortgesetzt mit einem Tanzabend am Samstag, bei dem langstielige Rosen statt Punkte an Paare verteilt wurden.

Am Sonntag folgte als weiterer Höhepunkt der große Festzug mit zehn befreundeten Vereinen und drei Musikkapellen durch die Straßen von Bürrig.

Sascha Thum, zweiter Brudermeister, bedauerte, dass nur wenige Zuschauer den Straßenrand säumten. Schon vorher hatte Kommandant Michael Bremkamp gesagt, es sei traurig, dass zwar immer mehr Menschen in Bürrig wohnen wollten, sich aber nicht für den Erhalt von Traditionen interessierten.

Gleich nach der Rückkehr, während des Frühschoppens, starteten erste Schießwettbewerbe. Der Abend gehörte dann wieder ganz der Jugend und stand im Zeichen der Partyreihe "Alle total Malle". Stars aus der Mallorca-Szene - allen voran Sänger Oli P. ("Flugzeuge im Bauch") - feierten zum vierten Mal in Folge eine abgedrehte Party. Der erste wirklich interessante Wettstreit, der am Pfingstmontag um 16.15 Uhr entschieden wurde, war der Wettbewerb um den Titel des Kinderprinzen. Weil die Kleinen allesamt zu jung sind, um ein Gewehr in der Hand halten zu dürfen, übernehmen meistens Eltern den Schießauftrag.

Gestern holte Sascha Thum den Vogel mit dem 68. Schuss für seinen Sohn Mika. Der Kleine ist 16 Monate und hat gerade erst laufen gelernt. Aber Vereinsmitglied ist er schon seit 15 Monaten. Je nachdem, wie lange er am Abend wach sein würde, sollte er die Kinderprinzenkette noch während der feierlichen Krönungszeremonie - natürlich auf Papas Arm - in der Sankt Stephanus-Kirche um den Hals gehängt bekommen. Ansonsten wollte der Vater stellvertretend die Auszeichnung entgegen nehmen und seinem Sohn heute Morgen überreichen.

(gkf)
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