Fehlende Haftgründe Schüsse auf Wohnhaus in Leverkusen — zwei Rocker wieder frei

Vier Tage nach den Schüssen auf ein Wohnhaus in Leverkusen-Küppersteg sind zwei der drei Tatverdächtigen auf freiem Fuß. Gegen einen wurde Haftbefehl erlassen, allerdings wegen eines anderen Strafdelikts, das von der Staatsanwaltschaft in Koblenz verfolgt wird.

 Eines der Projektile zerstörte eine Scheibe in dem Wohnhaus.

Eines der Projektile zerstörte eine Scheibe in dem Wohnhaus.

Foto: Uwe Miserius

Gegen das Trio werde weiter ermittelt. Doch hätten fehlende Haftgründe dazu geführt, dass die beiden Männer frei gekommen wären. Nach dem derzeitigen Ermittlungsstand gebe es auch keine Hinweise auf einen "Bandenkrieg" zwischen rivalisierenden Rockergruppen, sagte die Staatsanwältin. Vieles deute vielmehr auf eine womöglich private Fehde hin. Nähere Angaben zum Opfer der Schussattacke auf das Wohnhaus wollte die Staatsanwältin wegen laufender Ermittlungen nicht machen.

Die 26, 26 und 30 Jahre alten Männer waren am Freitagabend nach einem spektakulären Einsatz der Polizei in ihren Wohnungen, eine in Schlebusch und zwei in Erftstadt, festgenommen worden. Alle drei werden nach Polizeiangaben den "Bandidos" zugerechnet, einer Rockergruppierung, die mit den "Hells Angels" in Konflikt steht. Ein dunkler BMW, der nach Zeugenangaben vermutlich als Fluchtauto benutzt worden war, wurde sichergestellt. Bei den Wohnungsdurchsuchungen waren unter anderem Gaspistolen und eine Zwille mit Stahlkugeln gefunden worden.

Bereits am Nachmittag hatte die Polizei mit Unterstützung massiver Kräfte des Spezialeinsatzkommandos (SEK) und der Einsatzhundertschaft das Leverkusener Clubheim der "Bandidos" an der Mülheimer Straße in Schlebusch durchsucht. Dabei war die Polizisten sehr robust vorgegangen. Türen wurden aufgebrochen, Fensterscheiben zertrümmert. Doch befand sich niemand in dem Clubhaus.

(bu)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort