Leverkusen Schüler pflanzen Baum für die Bienen

Leverkusen · Drei Jahre lang hatten sie ihn im Schulgarten gehegt und gepflegt. Haben ihn auf die stattliche Höhe von drei Metern aufgezogen. Nun haben Schüler der Gesamtschule Schlebusch Brombeersträucher entfernt, ein tiefes Loch gegraben und mit vereinten Kräften dafür gesorgt, dass ihr Bienenbaum ab jetzt an der Bahntrasse am "NaturGut Ophoven" wurzeln schlagen kann. Viel Arbeit für ein Ziel: Der Bienenbaum soll von jetzt an das Überleben vieler Honig- und Wildbienen sichern, denn die sind akut vom Aussterben bedroht.

 Der Baum, den Reinhold Glüsenkamp (l.) und Schüler pflanzten, versorgt Honig- und Wildbienen noch, wenn andere Bäume längst verblüht sind.

Der Baum, den Reinhold Glüsenkamp (l.) und Schüler pflanzten, versorgt Honig- und Wildbienen noch, wenn andere Bäume längst verblüht sind.

Foto: Matzerath

Die Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Schlebusch belegen das Wahlpflichtfach Naturwissenschaften und engagieren sich in dem Projekt "Mit Bienen in die Zukunft". Lehrer Reinhold Gülsenkamp startete die mehrfach ausgezeichnete Initiative vor neun Jahren. Dass es gelungen ist, mit dem "Förderverein Balkantrasse Leverkusen" einen weiteren Kooperationspartner zu gewinnen, zeigt, dass das Projekt noch so aktuell und wichtig ist, wie zu Beginn.

Ein paar Zentimeter hoch war der Bienenbaum, als er vor drei Jahren aus China importiert wurde. Mittlerweile ist er drei Meter hoch. Seine Vorteile erklärte der Siebtklässler Robin Bramm (13) beim Einpflanzen auf der Bahntrasse. Eine Gefahr für die regionalen Arten sei er beispielsweise nicht, weil er keine Krankheiten einschleppe. Die Bienen könnten sich noch im Spätsommer an dem Nektar satt essen, wenn die meisten anderen Bäume längst verblüht seien. "Und die Vögel werden auch satt." Bis zu 18 Meter hoch könnte der Baum werden. Für Lehrer Reinhold Gülsenkamp, der selbst seit 30 Jahren Imker ist, ist das Projekt eine Herzensangelegenheit. "Das Projekt ist zutiefst sinnvoll", sagte er. "Die Schüler lernen für das Leben und der Bienenschutz rückt ins Bewusstsein." Seinen Enthusiasmus hat er den Kindern weitergegeben: Eine zweite Gruppe pflanzte eine "Salweide" ein. Die blüht im Frühling und schließt damit die Lücke im Versorgungsengpass. "Die Honig- und Wildbienen können stark in den Winter und stark in den Frühling kommen."

Eine weitere Traube von Schülern sammelte sich rund um den bereits angelegten Bienengarten auf dem "NaturGut Ophoven". Dort dient der "Trachtpflanzen-Kalender" als Leitfaden für Besucher, die sich ebenfalls im Bienenschutz engagieren wollen. "Die Bienen mögen Spät- und Frühblüher mit viel Nektar und vielen Pollen", sagte Schülerin Antonia Leifheit (12). Löwenzahn sei eine solche Pflanze, die selbst auf den kleinsten Balkon einfach zu pflanzen ist. Mit gutem Vorbild gingen die Schüler auch hier voran - und setzten Stauden in Töpfe, die schon bald süß blühen werden.

(ball)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort