Leverkusen Schöner radeln auf der alten Trasse

Leverkusen · Der Panoramaradweg geht vom südlichen Ruhrgebiet in Essen-Kettwig bis nach Haan. Die ehemalige Bahnstrecke, die für 11,3 Millionen Euro ausgebaut wurde, ist seit fünf Jahren für Radler, Inline-Skater und Fußgänger geöffnet.

 Der Radweg hat an seinem Rand auch viele grüne Seiten zu bieten.

Der Radweg hat an seinem Rand auch viele grüne Seiten zu bieten.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Der große bergische Radwanderweg durch den Kreis Mettmann startet nicht im Bergischen. Von wegen! Im Ruhrgebiet beginnt der Panoramaradweg am Sengenholzer Weg in Essen-Kettwig. Die fast 40 Kilometer lange Strecke führt durch den Kreis Mettmann bis nach Haan, wo der Weg an die Korkenziehertrasse in Solingen angebunden wird. 30 Kilometer davon verlaufen auf der ehemaligen Bahntrasse der Niederbergbahn.

Die Steigungen sind nicht ganz ohne. Drei Prozent sind es im Schnitt, doch niemand muss da aus dem Sattel gehen. Lieber fährt man auf den ersten Streckenabschnitten ein wenig langsamer, um die wunderschöne Landschaft an sich vorbei ziehen zu lassen.

 Zwischen Heiligenhaus und Essen-Kettwig führt der Panoramaradweg über ein Viadukt.

Zwischen Heiligenhaus und Essen-Kettwig führt der Panoramaradweg über ein Viadukt.

Foto: Achim Blazy

Heiligenhaus kommt, und während die beiden denkmalgeschützten Viadukte über die Ruhrstraße eine atemberaubende Aussicht bieten, begeistert die Waggonbrücke über der Bahnhofstraße. Die Idee: einen alten Rungenwagen als Brücke zu nutzen. Die Waggonbrücke ist die erste Deutschlands. Und es werden noch viel mehr während der Reise über den Panoramaradweg: 16 Brücken und drei große Viadukte bilden Teile des Weges.

Vor fünf Jahren ist die Strecke eröffnet worden. Und schon da hatte man noch ganz andere Nutzungen im Sinn. Wenn's denn mal wieder ein richtiger Winter werden würde, haben Anrainerstädte wie Essen, Heiligenhaus, Velbert, Wülfrath und Haan bereits konkrete Vorstellungen, wie man auf der Piste eine Langlaufloipe anlegen könnte. Nur Schnee müsste viel und längere Zeit da sein ...

Bisher teilen sich die asphaltierte Strecke mit mindestens drei Meter Breite vor allem Radfahrer, Inline-skater und Wanderer. Aber, wie gesagt, die ersten Kilometer haben eine leichte Steigung. Das dauert bis Velbert. Dort umkurvt der Weg die Innenstadt. Zwischen Velbert und Wülfrath dann der im wahrsten Sinne des Wortes Höhepunkt: Ab dort geht es kontinuierlich abwärts. Von Wülfrath aus führt die Trasse in leichtem, aber gut zu bewältigenden Anstieg hinauf nach Tönisheide. Dann geht es fast nur noch gemächlich bergab. Doch in Wülfrath sollte man sich nicht einfach bequem weiterrollen lassen. Auch wenn der Zeittunnel an der Strecke nicht jedem sofort ins Auge fällt, ist das erdgeschichtliche Museum einen Besuch wert. Das tun auch immer mehr Radler, denn neben Kaffee und Kuchen gibt es interessante Nachhilfe in Erdgeschichte. Am Zeittunnel führt der Panoramaradweg außerdem direkt an historischen Kalksteinbrüchen vorbei, wo sie dramatische Aussichten auf schroffe Felslandschaften freigibt.

Von Rummel am Radweg kann hier keine Rede sein. Den gibt es aber bei diversen Festen entlang der Strecke übers Jahr verteilt. Dazu lohnen Stopps am Denkmalbereich Abtsküche in Heiligenhaus, am Mariendom in Velbert oder im Dorf Gruiten.

Die Höhepunkte erreichen nicht nur Radler. Neben den Fußgängern gibt es je nach Tag auch viele Menschen mit Rollstühlen oder Gehhilfen beziehungsweise Familien mit Kinderwagen. Gemütlichkeit ist auf dem Panoramaradweg angesagt.

(rei)
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