Leverkusen Schlebuscher Klasse muss auf Tuberkulose getestet werden

Leverkusen · An der Gesamtschule Schlebusch ist ein Lehrer an Lungentuberkulose erkrankt. Aus diesem Grund ist es nach dem Infektionsschutzgesetz nötig, dass bestimmte Schüler, die mit dem Lehrer Kontakt hatten, ebenfalls auf Tuberkulose getestet werden, teilt das Gesundheitsamt mit.

"Weil es sich aber nur um eine gering ansteckende Form der Lungentuberkulose handelt und die Erkrankung in einem sehr frühen Stadium diagnostiziert wurde, müssen wir nur die Schüler der Klasse untersuchen, in der der erkrankte Lehrer hauptsächlich unterrichtet hat", berichtet Dr. Martin Oehler, Leiter der Gesundheitsaufsicht. Die Tests seien auch nicht sofort möglich, sondern erst einige Wochen nach der eventuellen Ansteckung. Die Eltern werden am Mittwoch, 13. Januar, über das weitere Vorgehen informiert.

Weil der Lehrer in Köln wohnt, war der Fall dem dortigen Gesundheitsamt gemeldet worden, das daraufhin das Leverkusener Amt informiert hat. Eine Suche nach der Ansteckungsquelle sei nicht nötig. "Es gibt einen familiären Hintergrund", sagt der Amtsarzt. "Nach medizinischer Einschätzung ist es sehr unwahrscheinlich, dass weitere Ansteckungen in der Schule stattgefunden haben."

Bei den Schülern erfolge als erstes ein Bluttest. "Ist der positiv, sind weitere Untersuchungen nötig." Denn dies bedeute nicht, dass die betroffene Person ebenfalls erkrankt sei. "Ein positives Testergebnis gibt nur an, dass sich das Immunsystem des Körpers schon einmal mit Tuberkuloseviren auseinandergesetzt hat", sagt Oehler. In über 90 Prozent dieser Fälle bleibe der Mensch trotz Infektion gesund - "anders als bei Masern oder Windpocken, wo 100 Prozent der Infizierten daran erkranken. Tuberkulose ist gar nicht so bedrohlich, wie viele meinen."

Die Zahl der gemeldeten Fälle liege in Leverkusen durchschnittlich bei zwölf Erkrankungen im Jahr. "2015 waren es elf", berichtet Oehler. Dabei handele es sich allerdings nur um Personen, die in Leverkusen wohnen. Eine Steigerung der Erkrankungen durch die Aufnahme von Flüchtlingen sei in der Chemiestadt bislang nicht zu verzeichnen. "Es gibt vereinzelte Fälle, die Tuberkulose haben", sagt der Leiter der Gesundheitsaufsicht. Bundesweite Erkenntnisse hätten jedoch gezeigt, dass bei den tuberkuloseerkrankten Asylbewerbern nur selten die Form der Lungentuberkulose vorkomme. "Der überwiegende Teil der Erkrankten hat eine Lymphknotentuberkulose, und die ist nicht ansteckend."

(sug)
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