Leverkusen Schaden an Kreuzweg kostet 4000 Euro

Leverkusen · Kurz nach Fronleichnam beginnt die Gezelin-Oktav. Die von Vandalen beschädigten Fußfälle sind noch in der Reparatur.

 Eine der beschädigten Fußfallstationen an der Gezelinkapelle. Das Foto entstand im Januar, als der Schaden ganz frisch war.

Eine der beschädigten Fußfallstationen an der Gezelinkapelle. Das Foto entstand im Januar, als der Schaden ganz frisch war.

Foto: Norbert Hölzer

Das hat Tradition. Jeweils am Sonntag nach Fronleichnam beginnt rund um die Gezelin-Kapelle bei Alkenrath die Gezelin-Woche. Wie vier Tage zuvor bei der Fronleichnamsfeier - Fronleichnam leitet sich vom Mittelhochdeutschen für "des Herren Leib" her - wird das feierliche Hochamt zu Ehren des Seligen Gezelinus auch unter freiem Himmel gefeiert. Während an Fronleichnam die Monstranz mit dem Allerheiligsten, einer konsekrierten Hostie, in der Prozession getragen wird, gibt es zum Auftakt der Gezelin-Oktav einen Mini-Prozession: der Gezelinusschrein wird von der Gezelin-Kapelle zu Waldaltar begleitet. Am kommenden Sonntag, 7. Juni, übernehmen das wie immer die Mitglieder der St. Sebastianus Schützenbruderschaft Schlebusch, die damit nicht nur den Beginn der Gezelinwoche, sondern auch den Ausklang ihres Schützenfestes einleiten. Rund um die kleine Kapelle am Rande von Alkenrath finden in der Woche Pilgermessen, Wortmessen und andere Feiern statt.

Den Besuchern wird dabei vermutlich nicht auffallen, was Norbert Hölzer vom Kirchenvorstand St. Andreas seit Januar beschäftigt hat: die Schäden an den Fußfallstationen rund im die Gezelinkapelle. Damals hatten Vandalen zwei Stationen des Kreuzwegs mutwillig beschädigt. Bei einer wurde das Kreuz abgeschlagen, bei der anderen gleich der obere Teil samt Kreuz vom Sockel genommen. "Das kann man gar nicht einfach wieder draufsetzen. Dazu gibt es zu viele Risse und andere Beschädigungen, die die Täter dem Stein zugefügt haben", hatte Hölzer damals angemerkt und den Schaden bei weit mehr als 1000 Euro eingeordnet. Und Norbert Hölzer hat Recht behalten. "Die Reparaturen kosten an die 4000 Euro", sagt der Schlebuscher jetzt auf RP-Anfrage. Derzeit laufen noch "Restarbeiten. Es hat sich herausgestellt, dass weitaus größere Schäden, als auf den ersten Blick zu sehen waren, entstanden sind", führt der Schlebuscher aus. "Das Rütteln an den Stationen hat auch Schichten des Sockels beschädigt." die Behebung hat Norbert Hölzer als geschäftsführender Vorsitzender des Kirchenvorstandes gerade in Auftrag gegeben. Dass die Arbeiten zur Instandsetzung der Fußfälle sich so in die Länge ziehen, habe aber auch noch einen anderen Grund: "Die Arbeiten konnten erst in der frostfeien Zeit beginnen", merkt Hölzer an.

In den 90er Jahren waren die sieben Stationen schon einmal schwer beschädigt worden. Die Reparatur drohte damals an der Finanzierung zu scheitern. Hölzer ärgern diese Übergriffe auf das "christliche Erbe unserer Heimat", hatte er schon im Januar betont. Immerhin: Die sieben Stationen hatte Jobst Mauritz von Droste zu Senden, Komtur des Deutschen Ordens, Anfang des 18. Jahrhunderts errichten lassen. Das Deutschordenskreuz ist im Sockel zu erkennen. Die Fußfälle stellen die ursprüngliche Form des Kreuzwegs (heute beträgt er 14 Stationen) dar. Ein Ort, der gerade in der Gezelin-Oktav des Öfteren von Gläubigen besucht wird.

(RP)
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