Leverkusen Saubere Hände beugen Krankheiten vor

Leverkusen · Anschnallen im Auto ist vielen Menschen in Fleisch und Blut übergegangen. Hygienisch in die Armbeuge niesen ebenfalls. Doch mit der Handhygiene hapert es immer noch.

 Die Kontrolle unter ultraviolettem Licht zeigt: Die rechte Hand wurde richtig gereinigt, die linke nicht, sondern weist noch dunkle Stellen auf.

Die Kontrolle unter ultraviolettem Licht zeigt: Die rechte Hand wurde richtig gereinigt, die linke nicht, sondern weist noch dunkle Stellen auf.

Foto: Uwe Miserius

Im Grunde sei Handhygiene "keine Option, sondern Verpflichtung", verdeutlichte Dr. Jürgen Zumbé, Ärztlicher Direktor, am Tag vor dem weltweiten "Tag der Handhygiene". Weil Aktivitäten mit den Händen oft unbedacht abliefen, gelte es "die Menschen immer wieder an diese einfache Vorbeugung zu erinnern", ergänzte der Mediziner.

Die Hände sind für Krankheitserreger ein wahres Paradies. In Windeseile verbreiten sich Bakterien und Viren vor allem über Türklinken und die Hände anderer Menschen. Ein gesundes Immunsystem wird leicht damit fertig, aber bei Kranken ist die Immunabwehr deutlich geschwächt.

Trotz dieses Wissens und trotz zahlreicher Diskussionen über das Für und Wider reichen Mediziner des Klinikums ihren Patienten bei der Visite nach wie vor die Hände. "Das hat mit Höflichkeit und Respekt vor den Patienten zu tun", sagt Klinikumssprecher Bernd Burbach. Ehe sie einen anderen Patienten begrüßen, desinfizieren sie aber ihre Hände. Burbach: "Ein Aufwand, der sich lohnt."

Durch Einhaltung der Händehygiene aller Personen mit Patientenkontakt könne die Rate von Krankenhausinfektionen um bis zu 30 Prozent gesenkt werden, erläutert Professor Stefan Reuter, Chefarzt der Allgemeinen Inneren Medizin. Deshalb gehöre die Händedesinfektion zu den wichtigsten Maßnahmen des Patientenschutzes. Mit wenigen Maßnahmen lasse sich das Risiko von Infektionskrankheiten grundsätzlich vermeiden.

Regelmäßiges Händewaschen sei einer der wichtigsten Schritte, schildert Hygienefachkraft Jürgen Simon. Für den "normalen" Bürger genüge es, die Hände mit Seife 30 Sekunden gründlich zu waschen, gut abzuspülen und gut abzutrocknen. "In der Regel kommen Menschen nicht mit Keimen ins Krankenhaus", ergänzt Simon. Besser sei jedoch, das Desinfektionsmittel am Eingang zu nutzen. Unverzichtbar sei es am Ausgang, um Keime nicht aus mit hinaus zu nehmen.

(gkf)
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