Leverkusen Rüdiger Scholz wirbt per Sondermarke für A1-Tunnel

Leverkusen · Der CDU-Landtagskandidat stellte gestern sein Programm vor. Es geht um die Autobahn, aber auch um Bildung.

 Rüdiger Scholz hat Sonderbriefmarken drucken lassen, um auf die "Tunnel statt Stelze" aufmerksam zu machen.

Rüdiger Scholz hat Sonderbriefmarken drucken lassen, um auf die "Tunnel statt Stelze" aufmerksam zu machen.

Foto: Scholz

Rüdiger Scholz ist selbstklebend. Jedenfalls en miniature. Der Rheindorfer Ratsherr und CDU-Landtagskandidat nutzt derzeit ein besonderes Werbemittel: Briefmarken, die er im "dreistelligen Bereich" hat fertigen lassen. Zu sehen ist der Christdemokrat vor der A1-Stelze in einem orangefarbenen T-Shirt mit dem Schriftzug "Tunnel statt Stelze". Wert der Marke: 70 Cent. Genug also, um in den verbleibenden Tagen bis zur Wahl am 14. Mai noch Post mit der Sondermarke zu verschicken. Zwei Briefe, die Scholz so frankieren wird, stehen schon fest: "Sie gehen an den Landesverkehrsminister Groschek und den Bundesverkehrsminister Dobrindt", sagt er. Inhalt des Kuverts: eine Scholzsche Sondermarke und ein Erinnerungsschreiben, "dass wir in Leverkusen den Tunnel anstelle der heutigen Stelzenautobahn wollen. Daran kann man nicht oft genug erinnern."

Verkehr ist eines der Kernthemen, denen sich Scholz - im bürgerlichen Leben Lehrer für Biologie, Erdkunde, Politik und Sozialwissenschaften an einer Wuppertaler Realschule -, im Wahlkampf widmet. "Ich bin Lobbyist für Leverkusen. Jahrzehntelang hat die Stadt mit ihren Geldern dazu beigetragen, dass es in anderen Regionen, etwa dem Ruhrgebiet, infrastrukturell aufwärts geht. Einmal hat auch Leverkusen das Recht, etwas zu fordern." Und der Zeitpunkt sei jetzt. Klar, die Tunnellösung koste 250 Millionen Euro mehr als eine Superstelze. Aber "diese Summe dafür zu bekommen, ist darstellbar. Da ist Armin Laschet mit mir einer Meinung".

Jetzt müsse dafür ein Zeichen gesetzt werden, auch wenn der Tunnel erst 2030 gebaut werde, sagt Scholz. "Wir müssen bis Ende 2017 festlegen, was wir wollen, damit das Autobahnkreuz passend umgebaut werden kann und es nicht hinterher heißt, dass ein Tunnel nicht mehr funktioniere, weil das Kreuz so und so aussieht."

Rüdiger Scholz schimpft - es ist Wahlkampf - auf den nordrhein-westfälischen SPD-Verkehrsminister Michael Groschek, der nur die Stelzenvariante nach Berlin gemeldet habe. Und: "In den neuen Koalitionsvereinbarungen muss Tunnel statt Stelze ein fester Bestandteil werden", fordert Scholz, der schon öfter als Landtagskandidat, einst als Nachfolgekandidat von CDU-Landtagsabgeordneter Ursula Monheim, angetreten ist.

Allein auf die maue Infrastruktur der Stadt will sich Scholz im Wahlkampf nicht verlassen: Es geht neben den NRW-weiten Themen Wirtschaft, Bildung, Innere Sicherheit um Kitas ("Komplette Kostenfreiheit für alle Eltern fände ich falsch. Für mich heißt Solidarität: Starke Schultern stützen schwache Schultern. Mit dem Geld, was frei ist, sollte man in mehr Personal und noch bessere Qualität investieren"). Es geht um die Integrierten Handlungskonzepte für die Stadtteile, besonders für Manfort, was bisher kein Konzept hat. "Dabei hat Manfort es nötig, die Sozialdaten dort sind nicht gut. Es wurde gute Vorarbeit geleistet als Grundlage für ein Umsetzungsprogramm. Das es noch nicht gibt", betont Scholz. Dabei habe der Bund für ein Programm "Nachbarschaft stärken" bis 2020 eine Milliarde Euro eingestellt. "Leverkusen muss sich einsetzen, davon für Manfort zu profitieren."

(RP)
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