Leverkusen. Riverboat-Shuffle - der Chef ging von Bord

Leverkusen · Bei der 37. Auflage des schwimmenden Musikfestivals musste sich Organisator Wolfgang Orth frühzeitig zurückziehen.

 Quasi ab der ersten Note zog es die Tanzwütigen vor die Bühnen.

Quasi ab der ersten Note zog es die Tanzwütigen vor die Bühnen.

Foto: knops

So fröhlich die 37. Riverboat-Shuffle des Leverkusener Jazz-Clubs endete, so traurig hatte sie begonnen. Topos-Chef Wolfgang Orth stand am Samstagabend zwar gut gelaunt und tapfer am Eingang des Schiffs. Doch nachdem er zahlreiche der rund 400 Gäste persönlich begrüßt hatte, ging er einsam und alleine von Bord. Er fühlte sich nicht wohl.

Darüber waren Ehefrau Ingrid Orth und Vizevorsitzende Birgit Kremer zwar nicht erfreut, zeigten aber volles Verständnis.

 Die Skyline der Domstadt vom Schiff aus betrachtet.

Die Skyline der Domstadt vom Schiff aus betrachtet.

Foto: gkf

Nicht lange danach legte die MS Eureka am Rheinanleger in Wiesdorf ab. Das 55 Meter lange und 9,60 Meter breite Boot der gleichnamigen niederländischen Reederei war somit das erste Schiff, das vom gerade frisch renovierten Anleger in Wiesdorf startete. Oberbürgermeister Uwe Richrath hatte sich vehement dafür eingesetzt, dass er pünktlich zur traditionellen Riverboat-Shuffle fertig wurde. Er war bei der Fahrt übrigens auch an Bord, gemeinsam mit Aylin Dogan, der gerade neu gewählten SPD-Vorsitzenden.

Kapitän Jos Scheers lenkte sein Motorschiff mit Unterstützung von Steuermann Thomas Smit und Matrose Nill Kerkhof gemächlich gegen den Strom. Den Industrieanlagen auf beiden Seiten des Flusses folgten schon bald schönere Aussichten. Kölner Dom, Schokoladenmuseum, Kranhäuser und schließlich Rodenkirchen. Dutzende Fahrgäste auf dem Freideck genossen das herrliche Panorama und das laue Lüftchen des warmen Sommerabends. Gerade, als das Schiff wendete, bekamen sie sogar noch ein Mini-Feuerwerk geboten. Andere zog es ins Schiffsinnere. Denn dort spielte die Musik. Vier Bands wechselten sich ab. Die Celtic-Rockband "Garden of delight" unterhielt auf dem Unterdeck unplugged mit Irisch-Keltischer Musik und unverwechselbarem Sound. Mit einem Mix aus Pop- und Rockmusik lockte "Mr. B. Fetch" die Massen zum Tanz aufs Oberdeck. "Wenn ich tanzen kann, bin ich glücklich", strahlte Ina Weber, die völlig durchgeschwitzt war, aber noch immer nicht genug zu bekommen schien. Andere hatten sich gemütlich an die Tische gesetzt und ließen sich beschallen. "Früher haben wir auch getanzt, aber heute lassen wir es etwas gemütlicher angehen", sagte Ralf Lupp. Die Band "dream" setzte ganz auf Musik der 60-Jahre bis heute. Und "Bad Penn", tief in der Celtisch-Nordischen Tradition verhaftet, traf an Bord auf den auf Leverkusener Gitarristen Reiner Lützenkirchen. Gegen Mitternacht war die launige Fahrt zu Ende. Einige gingen von Bord. Andere tanzten und feierten einfach weiter. Erst um 1 Uhr gehörte die 37. Riverboat-Shuffle endgültig der Vergangenheit an.

(gkf)
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