Leverkusen Rheinisches Derby: 55 Fußballstörer in Gewahrsam genommen

Leverkusen · Bei den Vereinsfunktionären von Bayer Leverkusen und dem 1. FC Köln herrschte nach dem Derby Einigkeit darüber, dass die 56. Auflage des rheinischen Bundesliga-Duells das ruhigste seit langem war.

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Auch die Polizei Köln zog eine positive Bilanz. "Gemeinsam mit allen Partner ist es uns gelungen, ein weitgehend friedliches Derby zu ermöglichen. Die wenigen Störer wurden konsequent aus dem Stadionumfeld verbannt", sagte Einsatzleiter Volker Lange.

Einziger unschöner Vorfall war eine Schlägerei in der Nähe der Sporthochschule, die unmittelbar an das Stadion grenzt. Dort hatten sich nach Angaben der Polizei Kölner und Leverkusener Hooligans zu einer Schlägerei verabredet. 55 sogenannte Fußballstörer - 39 Leverkusener und 13 Kölner Sympathisanten - wurden vorübergehend in Polizeigewahrsam genommen. Dabei habe es keine Verletzte von unbeteiligten Personen gegeben. "Insgesamt ist es glimpflich ausgegangen", sagte ein Polizeisprecher.

Gegen 14.30 Uhr seien etwa 100 Fußballstörer aus dem Leverkusener Lager von Köln-Weiden aus mit der Straßenbahn stadteinwärts gefahren. Diese sollen in Höhe der Haltestelle "Junkersdorf" den Nothalt gezogen und die Bahn daraufhin in Richtung Stadion verlassen haben. Die Polizei konnte ein Zusammentreffen mit den Kölner Fans zunächst verhindern. Die Leverkusener Störergruppe splittete sich jedoch auf und flüchtete über das Gelände der Sporthochschule. Dort sei es dann zu kleineren körperlichen Auseinandersetzungen gekommen.

Gegen einen der festgenommenen Chaoten wurde Strafanzeige wegen Landfriedensbruchs gestellt. Darüber hinaus gab es zwei Strafanzeigen wegen Drogenbesitzes. "Es gibt anscheinend immer noch Typen, denen es Spaß macht, sich vor dem Spiel gegenseitig eins auf die Nuss zu hauen", äußerte sich Bayer-Geschäftsführer Michael Schade kopfschüttelnd zu den Vorfällen.

In der Nacht zu Freitag führte die Polizei in beiden Städten Kontrollen durch. In Wiesdorf wurden im Bereich einer Gaststätte in der Otto-Grimm-Straße 104 Bayer-Anhänger, davon 39 als "Gewalttäter Sport" Bekannte, durchsucht. Zwei Personen hatten bereits ein Bereichsbetretungsverbot für das Spiel. In Köln wurden die Personalien von 53 Personen aufgenommen und unter anderem verbotene Knallkörper, Pfefferspray und Spraydosen sichergestellt. Alle 53 erhielten Platzverweise, fünf Personen wurden in Gewahrsam genommen. 13 davon hatten bereits ein Bereichsbetretungsverbot, fünf erhielten Meldeauflagen. Als "Gewalttäter Sport" waren 26 Personen bekannt.

Am Samstag kamen rund 1600 Bayer-Fans, darunter 300 Ultras, am Kölner Hauptbahnhof an, die anschließend vom Breslauer Platz zum Neumarkt eskortiert wurden. Von dort ging es problemlos in Sonderzügen zur Arena und wieder zurück. Samstagnacht verhinderte die Polizei dann in Opladen Prügeleien zwischen Bayer 04-Fans und Fußballanhängern des 1. FC Köln.

(RP)
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