Leverkusen Rhein-Radweg gesperrt: "eine Katastrophe"

Leverkusen · Wegen Arbeiten an der A 59 wird die Strecke zwischen Wiesdorf und Hitdorf für acht Monate dicht gemacht. Das trifft auch Berufspendler.

 Noch sind Radler auf dem Weg unterwegs, doch die Sperrung wird in den kommenden Wochen erfolgen.

Noch sind Radler auf dem Weg unterwegs, doch die Sperrung wird in den kommenden Wochen erfolgen.

Foto: Uwe Miserius

Das Datum steht noch nicht fest, an der Tatsache aber ist nichts zu rütteln: Der Radweg entlang des Rheins, der von Wiesdorf nach Hitdorf führt, wird in den kommenden Wochen gesperrt. Und dieser Zustand wird rund acht Monate dauern, wie Timo Stoppacher, Sprecher des Landesbetriebs Straßen.NRW in Köln mitteilt. Dicht gemacht werde der Radweg in den nächsten vier bis sechs Wochen, schätzt er.

Hintergrund der Maßnahme sind die Arbeiten zur Verbreiterung der Autobahn 59 im Bereich der Wuppermündung. Der Weg wird für Radfahrer und Fußgänger abgeriegelt, weil in diesem Bereich Baustraßen angelegt werden. Bereits zum Jahresbeginn war die Sperrung des Weges angekündigt worden. "Wir sind durch den extremen Frost der jüngsten Zeit ein wenig mit den Erdarbeiten vor Ort in Verzug geraten", erklärt Timo Stoppacher. Unter anderem werden neue Pfeiler für die Brücke eingerammt.

Wenn die Strecke dann geschlossen ist, werden das nicht nur jene Radfahrer bedauern, die durch die Schönheit des Rheinufers angelockt werden oder die Touristen, die am Wochenende mit ihren Rädern anreisen. "Dieser Weg ist auch für den alltäglichen Radverkehr sehr wichtig", beklagt Marie-Agnes Kratz. Sie ist die Vorsitzende der Leverkusener Ortsgruppe des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) und weiß, dass viele Berufstätige, die beispielsweise zum Bayer-Werk oder über den Rhein zum Ford-Werk im Norden von Köln radeln, diesen Weg nehmen. "Ich bin selber jahrelang auf dem Radweg am Rhein zu meiner Arbeitsstelle in Monheim geradelt", sagt Kratz. Sie kann nachvollziehen, wie ausgesprochen belastend eine solche Sperrung für die Pendler per Pedal sein wird.

Ihr Fazit: "Diese Sperrung ist eine Katastrophe. Das wäre genau so, als würde die Stadt Leverkusen eine Hauptverkehrsader, etwa den Willy-Brandt-Ring, zumachen." Unbedingt müssten Umleitungen für die Radfahrer ausgeschildert werden, meint Marie-Agnes Kratz und kündigt an, der ADFC werde dazu mit der Stadt Gespräche führen. Immerhin hatte der Club der Fahrradfreunde vor einigen Jahren gemeinsam mit der Krankenkasse AOK die Kampagne "Mit dem Rad zur Arbeit" gestartet.

Allerdings wäre die Leverkusener Stadtverwaltung für die Ausschilderung dieser Umleitungen nicht zuständig. "Darum wird sich der Landesbetrieb kümmern", teilte Stadtsprecherin Heike Fritsch gestern unserer Zeitung mit. Timo Stoppacher vom Landesbetrieb wiederum versicherte, dass es eine solche Umleitung geben werde und schilderte bereits den ungefähren Verlauf: "Einmal außen am Westring entlang, dann hoch bis Rheindorf. . ."

(s-g)
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