Leverkusen "Rennradfahrer haben meinen Hund getötet"

Leverkusen · Tragisch endete der Morgenspaziergang für den Leverkusener Aleksandrs Serebro vor einigen Tagen in Opladen am Weiher. Sein Hund, ein Chihuahua, sei von einem Radfahrer getötet worden: "Er wurde einfach überrollt. Wenn das ein Kind gewesen wäre, dann wäre das auch gestorben", sagt der aus Lettland stammende Mitbürger. Er selbst wurde an der Schulter verletzt und muss den Arm immer noch in einer Orthese stützen.

 Aleksandrs Serebro trauert um seinen Chihuahua mit dem Namen Busik und appelliert an die Radfahrer,mehr auf Fußgänger zu achten.

Aleksandrs Serebro trauert um seinen Chihuahua mit dem Namen Busik und appelliert an die Radfahrer,mehr auf Fußgänger zu achten.

Foto: Uwe Miserius

"Mit geht es weniger um mein Schicksal, als darum zu warnen", sagt er tapfer. "Die Radfahrer sind einfach zu schnell und nehmen keine Rücksicht auf Spaziergänger", beklagt er.

Für seine Familie sei der Verlust des kleinen Busik eine Tragödie: "Ich habe einen Freund verloren", sagt Serebro. Ihn in seinen Armen sterben zu sehen, habe den Morgen am Weiher in einen Alptraum verwandelt und das Leben der Familie verändert: "Eine Leere ist entstanden und die überschattet selbst die schweren Verletzungen an meiner Schulter", sagt Sebrero traurig.

Den Unfallhergang schildert er so: Er sei mit seinem kleinen Hund an kurzer Leine am Weiher spazieren gegangen, wobei der Hund links von ihm auf dem Rasen gelaufen sei. "Plötzlich bekam ich von hinten einen Stoß. Ich bin geflogen und gefallen", erinnert er sich und berichtet weiter: "Nach mehreren Metern Fluges auf dem Gehweg realisierte ich, dass ich von hinten von einem Rennradfahrer erfasst worden war, ein zweites Rennrad erfasste meinen Chihuahua."

Der Hund sei an Ort und Stelle gestorben: "Ich stehe immer noch unter Schock", sagt Serebro, der nach dem Unfall mit einem Rettungswagen ins Remigius-Krankenhaus gebracht wurde. Das konnte er zwar nach ambulanter Behandlung wieder verlassen, ist aber mit seiner verletzten Schulter noch in ärztlicher Behandlung, trauert um den Tod seines Hundes - und will nun auf Schadenersatz klagen: "Meine Frau und ich gehen jetzt zum Anwalt", kündigt er an.

Eine polizeiliche Unfallaufnahme hat es gegeben, die sich aber in einem Punkt von den Aussagen des Opfers unterscheidet: Laut Polizei sei der Mann von einem Radfahrer tatsächlich "touchiert" worden und dann gestrauchelt. Er sei dann auf seinen Hund gefallen, der dadurch getötet worden sei: Soweit zitierte die Polizei Köln gestern auf Nachfrage der RP aus dem Protokoll der Unfallaufnahme. Allerdings werde noch ermittelt.

Über diese Darstellung ist Serebro entrüstet: "Das ist ein Märchen", schimpft er. Sein Hund sei eindeutig von einem Fahrradfahrer überrollt worden und deshalb gestorben. Er sei nicht auf seinen Hund gefallen, bekräftigte er mehrfach. Diese Darstellung könne er sich nur als Schutzbehauptung des Unfallverursachers erklären. Aber deshalb schalte er jetzt eben auch den Anwalt ein.

In dem Grüngelände am Weiher gibt es einen getrennten Rad- und Gehweg, mit der Vorschrift, dass sich Spaziergänger links und Radfahrer rechts zu halten haben. Auf einem anderen Teilstück ist das nicht klar definiert. "Ich war links mit meinem Hund", beteuert Serebro, der an Radfahrer appelliert, mehr auf Fußgänger zu achten.

(RP)
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