Leverkusen Realschul-Protest gegen feuchte Keller und erbärmliche Klos

Leverkusen · In einem Offenen Brief an Politik und Stadtverwaltung beklagen Lehrer und Schüler der Realschule Am Stadtpark unhaltbare Zustände. Die Stadtverwaltung sagt, Sanierungen seien schon in die Wege geleitet.

 Wohlfühl-Atmosphäre ist woanders: Bereits im Jahr 2010 beklagten sich Eltern über den Zustand der Toiletten der Realschule Am Stadtpark. Mitunter weigerten sich Reinigungskräfte seinerzeit, die Toiletten anzufassen.

Wohlfühl-Atmosphäre ist woanders: Bereits im Jahr 2010 beklagten sich Eltern über den Zustand der Toiletten der Realschule Am Stadtpark. Mitunter weigerten sich Reinigungskräfte seinerzeit, die Toiletten anzufassen.

Foto: Miserius (Archiv)

Fenster sind undicht, die Rahmen morsch und brüchig. Dächer müssen dringend erneuert werden. In etlichen Räumen haben Wände Risse, der Putz rieselt herunter, es fehlen Deckenplatten. Der Keller ist feucht, kann zum Teil nicht mehr genutzt werden. Die technische Ausstattung der Schule sei mehr als dürftig, werde aber locker unterboten vom Zustand der Toilettenanlagen (für Schüler und Lehrer gleichermaßen), die in erbärmlichem Zustand und seit mindestens 30 bis 40 Jahren nicht erneuert worden seien. Insgesamt umfasst die angeführte Mängelliste noch einige weitere Punkte, die den gegenwärtigen Sanierungsstau veranschaulichen sollen. Elf sind es insgesamt. Aber diese sei nur exemplarisch. Es könnten also wohl problemlos weitere angeführt werden.

In einem Offenen Brief haben sich Vertreter der Realschule Am Stadtpark an Stadtverwaltung und Politik gewandt. Acht Seiten umfasst das Schreiben insgesamt. Drei davon enthalten die Unterschriften des Lehrerkollegiums. Alle haben unterschrieben. Unter dem Strich ist es ein Hilferuf von der Realschule Am Stadtpark. Sanierungsmaßnahmen im maroden Schulgebäude müssten schnellstmöglich auf den Weg gebracht haben. Denn: "Die Grenzen des Erträglichen sind (...) bei Weitem überschritten", schreibt Konrektorin Beate Schmitt stellvertretend für das Kollegium.

Geschlossen hinter den Lehrern stehen in dieser Angelegenheit ihre Schüler. Als sie von dem Offenen Brief erfahren hätten, sei man ebenfalls tätig geworden. Mit 750 weiteren Unterschriften bekräftigen die Schüler die Forderung nach Sanierungsmaßnahmen. "Wir leben ja jeden Tag in dem Gebäude. Und wir sehen jeden Tag, wie runtergekommen und kaputt Vieles ist", schreibt Helin Cataldeyirmen von der Schülervertretung.

Während in der Vergangenheit an anderen Schulen Sanierungen stattgefunden haben, habe es an der Realschule in Wiesdorf keine nennenswerten Verbesserungen am Zustand des Gebäudes oder der Ausstattung gegeben. Es sei zwar zu begrüßen, dass vonseiten des Fachbereichs Schulen eine Förderung im Zuge des Integrierten Handlungskonzepts (IHK) Wiesdorf in Aussicht gestellt wurde. Aber damit sei "vielleicht in ein paar Jahren" zu rechnen, und damit könne nur ein kleiner Teil des dringend Notwendigen abgedeckt werden, schreibt Schmitt und bittet um möglichst rasche Hilfe und die Berücksichtigung im Förderprogramm "Gute Schule 2020".

Man sei sich des Sanierungsbedarfs an der Realschule durchaus bewusst, teilt die Stadtverwaltung gestern in ihrer Stellungnahme zu dem Offenen Brief mit. So sei die Flachdachsanierung im Förderprogramm bereits mit 750.000 Euro berücksichtigt. Zudem wird darauf verwiesen, dass - sollte der Rat dem IHK zustimmen und die entsprechende Förderung bewilligt werden - in den Jahren 2019 und 2020 rund 16 Millionen Euro in die Sanierung der Schule fließen würden. "Eine Sanierung in dieser Größenordnung wurde seit Jahren an keiner Schule durchgeführt", heißt es. Dass die Umsetzung nicht von heute auf morgen zu bewerkstelligen sei, liege in der Natur der Sache: Eine Maßnahme dieses Umfangs erfordere entsprechende Planungen.

(RP)
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