Leverkusen Rat lehnt die Prüfung eines langen A1-Tunnels ab

Leverkusen · Der gemeinsame Aufbruch in Sachen langer A1-Tunnel, den sich die Bürgerliste von der gestrigen Ratssitzung erhofft hatte, ist ausgeblieben. Stattdessen erntete die Fraktion großen Unmut, weil sie die Sondersitzung beantragt und mit ihren Anliegen zur Autobahn 1 nicht bis zu den regulären Sitzungen von Bau- und Umweltausschuss Anfang April gewartet hatte. Zumal in den Anträgen wenig Neues stehe. Auch Verschwendung von Steuergeldern wurde ihr vorgeworfen.

 Gut 40 Zuschauer verfolgten die Sitzung im Ratssaal.

Gut 40 Zuschauer verfolgten die Sitzung im Ratssaal.

Foto: sug

"Unsere Anträge sind erweitert und deutlich präziser geworden", verteidigte Erhard Schoofs, Fraktionsvorsitzender der Bürgerliste, die Sondersitzung. Außerdem habe man einen Gutachter mitgebracht, der die Vorteile einer langen Tunnellösung darstellen könne. Die übrigen Fraktionen lehnten jedoch den Antrag der Bürgerliste auf einen 20-minütigen Vortrag des Hannoveraner Gutachters Helmut Hesse ab. "Eine Ratssitzung ist der falsche Ort dafür", erklärte Roswitha Arnold (Grüne). "In den Fachausschüssen sind wir bereit, uns Fachleute anzuhören." Drei Bürgern wurde ein Rederecht eingeräumt. Gut 40 Bürger verfolgten die Ratssitzung. Die vorher angesetzte Sitzung der Bezirksvertretung I zum selben Thema war ausgefallen, weil die Mehrheit der Mitglieder nicht da war.

Die Anträge der Bürgerliste wurden im Rat fast alle abgelehnt, auch die Machbarkeitsstudie eines langen Tunnels. Zustimmung bekam die Fraktion aber für ihren Wunsch, Gesundheitskosten bei den Berechnungen der Wirtschaftlichkeit zu berücksichtigen. Ihr Antrag, die Giftmülldeponie nicht zu öffnen, wurde vertagt. Darüber hinaus beschloss der Rat einstimmig den SPD-Vorschlag, dass Vertreter der Stadt Leverkusen in allen Gremien zur Ausführungsplanungen des A1-Ausbaus vertreten sein sollen. Ein einstimmiges Ja gab es für die Bitte der Bürgerliste an die Bundesregierung, das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat zu verbieten.

Gute Nachricht am Rande: Die Bezirksregierung hat der Stadt gestern die Förderfähigkeit der Gütergleis-Verlegung in Opladen bescheinigt und trägt 70 Prozent der veranschlagten 1,3 Millionen Euro.

(sug)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort